Mariendorf. Der Fall machte zu Jahresbeginn grausige Schlagzeilen. In einer Wohnung in Mariendorf fand die Polizei eine zerstückelte Leiche, deren Kopf in einem Topf gekocht wurde. Seit vergangener Woche wird dem mutmaßlichen Mörder der Prozess gemacht.
Michael S., arbeitsloser Handelsvertreter aus Mariendorf, ist wegen "Mord zur Befriedigung des Sexualtriebs" angeklagt. Der 44-jährige Hartz-IV-Empfänger soll den 37-jährigen Bankangestellten Carsten S. bei sadomasochistischen Sexspielen getötet, anschließend zerstückelt und einige Körperteile des Opfers gekocht haben. Zunächst wurde der Banker lediglich vermisst und der Täter ging selbst zur Polizei, um sich als Zeuge zu melden, der den Vermissten offenbar zuletzt gesehen haben wollte. Dabei machte die Beamten irgendetwas stutzig und als sie bei dem redseligen "Zeugen" mit Leichenspürhunden vor der Tür standen, schnitt sich er sich die Pulsadern auf, wurde aber gerettet. Dann jagte ein grausames Detail förmlich das nächste: Neben dem Kopf im Kochtopf fanden die ermittelnden Beamten weitere Leichenteile in Koffern und Plastiktüten sowie einen ebenfalls gekochten Arm in der Biomülltonne. Die beiden Männer kannten sich wohl schon länger über ein einschlägiges Internet-Portal und hatten sich Anfang Januar wieder einmal getroffen.
Mund und Nase verklebt
Jedenfalls soll es dabei einvernehmlich zu SM-Sex gekommen sein und das spätere, mutmaßlich masochistisch veranlagte Opfer ließ sich wohl freiwillig ans Bett fesseln. Dann verklebte der Täter dem Opfer Mund und Nase, "um sich durch die hilflose Lage des S. sexuell zu erregen", heißt es unter anderem in der Anklageschrift, und, dass er billigend in Kauf genommen habe, dass sein Sexualpartner dabei (wie wohl tatsächlich geschehen) ersticken könnte.
Die Verteidigung geht dagegen nicht von Mord, sondern von fahrlässiger Tötung aus. Schließlich habe sich der zu Tode Gekommene freiwillig in die Situation begeben und soll auch schon vorher und bei anderen Gelegenheiten den Wunsch geäußert haben, beim Sex sterben zu wollen. Der Angeklagte, laut Gutachter voll schuldfähig, schwieg am ersten Prozesstag. Das Urteil wird voraussichtlich am 30. November gefällt.
Horst-Dieter Keitel / hdk
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