Tierschützer setzen 1000 Euro Belohnung für Hinweise aus
Die Wasservögel, das gilt zuweilen auch für Enten und Gänse auf dem Teich, wurden unter anderem mit Bolzenschussmunition aus Luftgewehren beschossen, von Dartpfeilen getroffen oder sonst wie verletzt. Nicht alle Schwäne haben das überlebt. Im September und Oktober sowie auch schon Anfang Januar gab es mehrere Vorfälle. Augenzeugen meldeten zunächst der Tierrechtsorganisation PETA, dass unbekannte Täter einen jungen Schwan aus dem Teich zogen und versuchten, dem Tier den Hals umzudrehen. Aber das hat wohl aufgrund der Gegenwehr des Schwans nicht geklappt, sodass ihn die Tierquäler mit Füßen getreten und ihm dabei das Rückgrat gebrochen haben. Das Tier wurde in eine Tierklinik gebracht, wo es eingeschläfert werden musste. Nur wenige Tage später wurde beobachtet, wie mehrere Täter mit einer Holzlatte auf die Schwanenmutter einschlugen. Die Zeugen brachten den Vogel ebenfalls in eine Tierklinik, wo er aufgepäppelt und kurze Zeit später wieder freigelassen werden konnte. Und als dann erneut ein verletzter Schwan aufgefunden wurde, hat die Polizei nach einer entsprechenden Anzeige gegen Unbekannt die Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz aufgenommen. Um die Fahndung nach den Tierquälern zu unterstützen, hat PETA nun 1000 Euro Belohnung für Hinweise ausgelobt, die zur Ermittlung und Überführung des Täters oder der Täter führen.
Zeugen, die sachdienliche Informationen beisteuern können, sind aufgerufen, sich unter 46 64 44 44 700 direkt an die zuständige Polizeidienststelle, Abschnitt 44, Götzstraße 6, zu wenden. Auch der für das Ordnungsamt zuständige Stadtrat Oliver Schworck (SPD) ist über die Tierquälerei entsetzt und begrüßt die Steckbriefaktion ausdrücklich. "Das muss endlich aufhören. Zuerst wurde ja vermutet, dass es sich um Jugendliche handelt, aber hier scheint ein ausgesprochener Schwanenhasser unterwegs zu sein. Und wenn das so ist, kann der eigentlich nur aus der Umgebung kommen", mutmaßt der Politiker. Schließlich gibt es in Tempelhof und den anderen Ortsteilen weitere, regelmäßig von Schwänen frequentierte Teiche und Gewässer - und da passiert nichts. Entsprechende Hinweise an das Ordnungsamt verspricht Schworck, wie die Polizei natürlich auch, vertraulich zu behandeln.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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