Mariendorf. Als Gründer und Leiter des Oldie-Vereins "Werkhaus Anti-Rost" ist Wolfgang Priewe eine Institution in Mariendorf. Jetzt hat der Schauspieler und studierte Sozialpädagoge sein erstes Buch "Burn Berlin Burn" veröffentlicht. Eine "Erzählung aus dem Leben eines Kohlenträgers", so der Untertitel.
Kohlenträger mit ihrem Knochenjob gehörten früher zum alltäglichen Stadtbild, besonders natürlich im Winter. Der 74-jährige Ur-Berliner Autor begleitet jedoch Kohlenträger Kasimir - einen der letzten seiner Zunft - literarisch auf seinem heutigen Weg zwischen alltäglicher Maloche in Kohlenkellern und Hinterhöfen, dem Feierabendbier in der Eckkneipe und seinem Liebeserwachen. Irgendwann hat er genug von seiner Arbeit und möchte lieber Artist sein. "Eine spannende Erzählung für Berliner und die, die es werden wollen", so die Verlagsempfehlung. Juppy, auch eine Tempelhofer Institution, war einer der ersten Leser. "Eye Alter, da stehen ja Sachen drin, die man fast schon vergessen hat und sich kaum noch vorstellen kann", so der Kommentar des ufaFabrik-Chefs mit Hinweis auf sein Solardach. Und in Artistenkreisen kennt sich Juppy ja auch bestens aus. Im Nachbarschaftszentrum der Kulturfabrik am Teltowkanal, Viktoriastraße 13, steht am 18. Oktober um 20 Uhr auch Priewes erste öffentliche Lesung auf dem Programm. Besucher müssen allerdings auch etwas "Kohle" mitbringen. Der Eintritt kostet drei Euro.
Wolfgang Priewe ist durch das von ihm 1987 gegründete Werkhaus Anti-Rost für Leute im Alter 50plus in der Rathausstraße 28 bekannt geworden. Zunächst wurden unterschiedliche Handwerkerdienste für sozial schwache Mitbürger angeboten. Verschiedene Werkstätten wurden eingerichtet und das Projekt zog schnell weitere Kreise. Nach ersten Einsätzen von Handwerkern im Rentenalter in ¡süditalienischen sozialen Projekten war er 2004 Mitbegründer von "Jung und alt für eine Welt" mit dem Ziel, im afrikanischen Sierra Leone Ausbildungs- und Arbeitsplätze für handwerkliche Berufe, zum Beispiel Schlosser und Schneiderinnen, zu schaffen. Zu diesem Zweck (die Berliner Woche berichtete mehrfach) wurden unter anderem eine mobile Schlosserwerkstatt im Container eingerichtet und Nähmaschinen gespendet. Für sein beispielhaftes Konzept, Erfahrung und Können älterer Menschen in gesellschaftliches und gemeinnütziges Handeln umzusetzen, ist Wolfgang Priewe mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.
"Burn Berlin Burn" (124 Seiten/ISBN 978-3-944836-00-3) ist im Westkreuz-Verlag erschienen und für 14.90 Euro im Buchhandel erhältlich.
Horst-Dieter Keitel / hdk
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