Erdbeerbeet statt Unkraut
Schulgarten des Eckener-Gymnasiums mit FEIN-Mitteln wiederbelebt
Bis zum Sommer wuchs das Unkraut noch kniehoch und der Müll stapelte sich. Inzwischen verdient der Schulgarten des Eckener-Gymnasiums seinen Namen wieder. Möglich gemacht hat dies ein Betrag von 3500 Euro aus dem FEIN-Programm („Freiwilliges Engagement In Nachbarschaften“).
Seit 2001 stellt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen den Bezirken jährlich Sachmittel zur Verfügung. Mit dem Geld sollen gesellschaftliche Initiativen von Bürgern unterstützt werden, die sich ehrenamtlich für die Aufwertung und Verbesserung der Infrastruktur engagieren. In Tempelhof-Schöneberg konnten seit dem Start des Programms 800 Projekte gefördert werden. Für 2019 beläuft sich das Budget im Bezirk auf 74 200 Euro.
Jörn Oltmann (Grüne), Stadtrat für Stadtentwicklung und Bauen, und sein Fachbereich entschieden, dass diesmal der brachliegende Schulgarten in der Kaiserstraße eines der zu unterstützenden Projekte sein sollte.
Mit der maximal möglichen Fördersumme von 3500 Euro konnte Ulrich Neumann unter anderem neue Gartenwerkzeuge kaufen. Der Sprecher der Gesamtelternvertretung am Eckener-Gymnasium erfuhr im Januar bei einem Gespräch mit dem Schulleiter von dem verwilderten Schulgarten. Er schloss sich mit anderen Eltern zusammen, um diesen wieder nutzbar zu machen. Erfolgreich beantragten sie das benötigte Geld beim Bezirksamt und machten sich an die Arbeit. „Wir haben die Bank renoviert, das Treibhaus völlig entkernt, Hochbeete und ein Insektenhotel gebaut“, fasst er zusammen.
Und weil Lehrerin Jana Mattiesson nach den Sommerferien eine Schulgarten-AG gründete, hilft seitdem auch eine siebenköpfige Gruppe Fünftklässler tatkräftig mit. Jeden Montag treffen sie sich nach dem Unterricht und kümmern sich anderthalb Stunden um ihren Schulgarten.
„Ich habe die Zäune um die Beete in den Boden gehauen“, sagt Felix stolz. „Man kann sagen, ich bin der Bauarbeiter“, so der Zehnjährige. Sein Mitschüler Jannis (10) hat einen Laubbläser dabei, mit dem er sonst im Garten seiner Eltern hilft. Spaß bei der Arbeit hat auch Johannes (11), der problemlos aufzählen kann, was die AG bereits geschafft hat. Die Schüler haben beispielsweise einen Komposthaufen angelegt, ein Erdbeerbeet bepflanzt und ein Vogelhäuschen aufgebaut. Im Frühjahr wollen sie die zwei Hochbeete bepflanzen. Jana Mattiesson hat Himbeeren, Blaubeeren, Brombeeren und Johannisbeeren bestellt.
„Dieses Engagement ist nicht selbstverständlich“, sagt Jörn Oltmann über die Eltern, die das Projekt initiiert haben. Er selbst ist immer wieder überrascht und begeistert vom Enthusiasmus der Ehrenamtler. Als Trainer einer F-, D- und E-Jugend-Fußballmannschaft beim 1. FC Schöneberg sei er früher selbst ehrenamtlich tätig gewesen, berichtet der Stadtrat. Die Förderung ehrenamtlicher Aktivitäten im Bezirk sei ihm auch deshalb sehr wichtig.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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