Zimmerer-Lehrlinge bauen Kaninchenfarm für eine Grundschule
Paul Riesenhuber (20), David Arnold-Correa (22), Stephan Heinze (28), Anton Zengert (23), alle im zweiten Lehrjahr, und ihr Meister Mario Woche sind mit ihrem professionellen Handwerkszeug angerückt, um eine ehemalige Pergola fach- und sachgerecht zum Kaninchenstall um- und auszubauen. Für die kleinen "Farmer" kommen noch drei stabil gezimmerte Unterstände in Zeltform hinzu.
"Die Pergola wurde einst als grünes Klassenzimmer konzipiert, aber aus irgendwelchen Gründen nie als solches angenommen. Sie stand einfach jahrelang nutzlos da", erzählt Michael Nordgerling. Der Pädagoge ist seit gut einem Jahr Leiter der Alt-Mariendorfer Grundschule mit rund 350 Schülern und hat in dieser Zeit eine Menge umgekrempelt und vor allem ein beeindruckendes Netzwerk unter dem Motto "Starke Partner für eine starke Schule" geknüpft. Als Partner stehen neben dem Lehrbauhof unter anderem der Oldieverein Werkhaus Anti Rost, das Diakoniewerk Simeon, der TSV Mariendorf, das bezirkliche Jugendamt und das Veterinäramt, die Polizei und einige mehr der als Brennpunkt geltenden Schule zur Seite.
Auch das Berliner Tierheim ist mit im Boot und steuert, wenn alles fertig ist, die Kaninchen bei. Lediglich das Material muss bezahlt werden. Das Geld bekommt die Schule aus dem Senats-Bonusprogramm. Michael Nordgerlings pädagogischer Ansatz bei diesem Projekt: Die Schüler sollen den verantwortungs- und respektvollen Umgang mit Lebewesen lernen. Zu diesem Zweck soll jeweils zwei Kindern die Patenschaft für ein Kaninchen anvertraut werden. In speziellen Schulungen erlernen sie den richtigen Umgang mit den Tieren. Auch die Erzieher und Lehrer werden entsprechend vorbereitet und geschult, um die Kinder bei ihren künftigen Aufgaben rund um die Betreuung der voraussichtlich etwa 20 Kaninchen zu unterstützen. Die ersten Langohren werden schon Ende April/Anfang Mai erwartet. Die Einweihung der Kaninchenfarm soll am 30. Mai im Rahmen eines großen Schulfestes mit allem Drum und Dran gefeiert werden.
Auch die insgesamt knapp 20 beteiligten Lehrlinge sind zufrieden. "Für sie ist es schließlich etwas Besonderes, auch mal etwas Bleibendes zu schaffen. Die meisten auf dem Lehrbauhof entstehenden Arbeiten dienen nur der Ausbildung und werden in der Regel anschließend wieder abgerissen", so Meister Mario Woche zur Berliner Woche.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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