Kein neues Bad: heftiger Protest
Absage des Neubaus sorgt bei Sportvereinen für Unverständnis

Gegen die Entscheidung der Berliner Bäderbetriebe, das Kombibad Mariendorf neu zu bauen, regt sich heftiger Protest. Sportvereine und -verbände prophezeien in einem gemeinsamen Schreiben ein „Schwimmbad-Knockout“ im Süden und fordern Senat und Bäderbetriebe auf, mehr Geld bereitzustellen.

Bereits 2015 wurde der Bau von zwei Multifunktionsbädern, kombiniert aus Sommerbad, Schwimmhalle und Sauna, angekündigt – in Pankow und in Mariendorf. Für beide standen ursprünglich 60 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Infrastruktur für die wachsende Stadt (Siwa) zur Verfügung. Nach Jahren der Preissteigerungen im Bauwesen reicht laut Aussage der Bäderbetriebe diese Summe nur noch für einen Neubau. Pankow hatte Glück, Mariendorf soll leer ausgehen. Als Grund für die Entscheidung gaben die BBB Entwicklungsprognosen und Bedarfsanalysen an.

„Die Entscheidung bedeutet eine drastische Verschlechterung der Situation für den Schwimmsport“, befürchten der Verband der Berliner Bäderbesucher (VdBBB), der Schwimmverein „Friesen 1895" und der Bezirkssportbund Tempelhof-Schöneberg. Denn das Kombibad am Ankogelweg 95 weise erhebliche Mängel und einen hohen Sanierungsbedarf auf. "Fällt es kurzfristig aus, entsteht ein enormes Defizit an Wasserfläche für den Vereinssport, das Schulschwimmen und die Öffentlichkeit“, fürchtet Jürgen Peters, Vorsitzender der Friesen. Die Nichtschwimmerquote werde steigen, denn weitere Bäder im Bezirk wie das das Stadtbad Tempelhof und die Schwimmhalle am Sachsendamm seinen bereits stark ausgelastet. „Allein im Kombibad Mariendorf lernen pro Woche 1000 Schülerinnen und Schüler das Schwimmen“, so Peters. Wie schnell durch marode Bausubstanz ein Bad ausfallen könne, wisse man aus anderen Bezirken, sagt Bianca Tchinda, Vorsitzende des VdBBB.

Auch die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus macht sich für den Neubau stark. „Wir sind entsetzt über die Entscheidung des Senats und der Bäderbetriebe“, sagt der sportpolitische Sprecher Alexander Schie. Bürger, Schüler und Vereine hätten sich auf die Zusage der BBB verlassen. Und in einem Dringlichkeitsantrag, der in der Märzsitzung der Bezirksverordnetenversammlung beschlossen wurde, fordert die dortige CDU-Fraktion die Verantwortlichen ebenfalls auf, das Multifunktionsbad zu verwirklichen und die erforderlichen zusätzlichen Mittel bereitzustellen.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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