Gerhard Krüger feierte Jubiläum

Seine ganze Leidenschaft gehört der Trabrennbahn Mariendorf: Gerhard Krüger (Mitte) mit den Sulkyfahrern Thorsten Tietz (links) und Peter Kwiet. | Foto: Lingk
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Mariendorf. Obwohl er schon lange keine Trabrennen mehr bestreitet, besitzt Gerhard Krüger unzählige Fans. Sie haben einen liebevollen Spitznamen für ihn: der Mann mit den goldenen Händen.

Kein Wunder: Der am 5. März 1925 in Weißensee geborene Berliner ist eine Legende - einer der Größten, die der deutsche Sulkysport jemals hervorgebracht hat. Jetzt wurde Gerhard Krüger 90 Jahre alt. Seinen ersten Sieg feierte er inmitten einer dunklen Zeit. Es war der 6. Juli 1940 - der Zweite Weltkrieg beherrschte Europa und die Hakenkreuz-Flagge wehte über die Mariendorfer Bahn. Obwohl er damals erst 15 Jahre alt war, merkte der Teenager, welchen unheilvollen Einfluss die Nazi-Diktatur überall ausübte. Denn bei den Ehrungen wurden die Sieger der jeweiligen Rennen von den Funktionären gezwungen, den Hitlergruß zu erwidern.

Eine unvergleichliche sportliche Karriere schloss sich diesem ersten Rennerfolg an. Wie viele Treffer es exakt waren - das weiß das Geburtstagskind selber nicht. Denn in der Statistik des Traber-Hauptverbandes wird Gerhard Krüger zwar mit 4088 Siegen geführt. Doch diese Zahl umfasst nur seine in Deutschland gewonnenen Rennen und nicht die Triumphe auf den anderen Bahnen der Welt, die den Großteil seiner Erfolgsbilanz ausmachen. Der Name Gerhard Krüger entwickelte sich zu einem internationalen Markenzeichen: Frankreich, USA und Italien - das waren seine weiteren Karriere-Stationen.

Erst 2010 kehrte der legendäre Trabrennfahrer gemeinsam mit seiner Gattin Sybille, mit der er schon seit 52 Jahren verheiratet ist, endgültig in seine Berliner Heimat zurück. Seitdem lässt er sich keine einzige Veranstaltung auf der Derby-Bahn entgehen und verfolgt das Geschehen durch das Fernglas von seinem Stammplatz im Mariendorfer Teehaus aus. Und natürlich ist Gerhard Krüger mit seinem unglaublichen Erfahrungsschatz auch für andere Trainer da, wenn sie einen Rat von ihm brauchen. In den Sulky steigt der Grandseigneur nun zwar nicht mehr - aber als Pferdebesitzer ist er weiterhin aktiv. Herzlichen Glückwunsch!

Heiko Lingk / Heiko Lingk
Autor:

Heiko Lingk aus Marienfelde

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