„Ohne Hilfe wäre ich schon pleite“
Lothar Nest macht sich Sorgen um seine Sportschule

Judoka Lothar Nest hofft darauf, dass bald wieder Kinder bei ihm trainieren dürfen. | Foto: Philipp Hartmann
  • Judoka Lothar Nest hofft darauf, dass bald wieder Kinder bei ihm trainieren dürfen.
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In Zeiten von Kontaktbeschränkungen ist Vollkontaktsport unmöglich. Das bereitet Judo-Veteran Lothar Nest Kopfzerbrechen. Seine Sportschule in Alt-Mariendorf, die er 1973 gegründet hat, darf er seit Wochen nicht aufschließen.

Für drei Monate sei der Standort erst einmal gerettet, sagt er. Der 17-jährige Max Leonard Klein, der bereits als Kleinkind von Lothar Nest trainiert wurde, und seine Eltern haben dafür gesorgt. Die Familie habe ihm erfolgreich bei der Antragstellung für die Soforthilfen des Senats und der Bundesregierung geholfen. „Ohne sie wäre ich schon pleitegegangen“, berichtet er. 50 bis 60 Mitglieder, die sonst zum Training kommen, hätten bereits gekündigt. Immerhin würden viele Mitglieder weiterhin ihre Beiträge überweisen, obwohl an eine Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs momentan nicht zu denken ist.

In der Zwischenzeit hat Mariendorfs Kampfsport-Urgestein die Böden neu streichen lassen und aufgeräumt. „Ich kann ja leider sonst nichts machen“, sagt er. Zu seinem 60. Judo-Jubiläum – am 3. Mai 1960 fing der heute 76-Jährige mit dem Sport an – habe er sich aber zumindest über die Anrufe früherer Weggefährten freuen dürfen. „Olympiasieger, Weltmeister, viele haben an mich gedacht.“

Abseits der sportlichen Aktivitäten denkt Lothar Nest auch oft an seine Tierschutzfarm in Namibia, auf der 400 Zebras, Giraffen, Warzenschweine und Antilopen leben. Es schmerze ihn sehr, dass er diese derzeit nicht besuchen dürfe.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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