Zoff rund um "Morgengrauen"
Bezirksverband pocht auf Ersatzflächen für die gekündigten Kleingärtner

Die verbliebenen Kleingärtner am Wolfsburger Weg wollen ihre Parzellen nicht verlassen. | Foto:  Schilp
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Auf der Fläche der ehemaligen Kleingartenkolonie "Morgengrauen" in der Eisenacher Straße 53 ist der Bau einer neuen Sekundarschule geplant. Mit der Fertigstellung wird 2026 gerechnet.

Nach wie vor für Ärger sorgt, dass die 63 Parzellenpächter schon Ende November vergangenen Jahres ihre Grundstücke räumen mussten und keine Ersatzflächen in Sicht sind. Bei der jüngsten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung fragte eine Einwohnerin, warum die Kleingärtner so früh das Gelände verlassen mussten. Schulstadtrat Oliver Schworck (SPD) antwortete, die Howoge, die mit dem Bau der Schule beauftragt ist, müsse Bodenproben und vertiefende Gutachten zu Flora und Fauna erledigen. Das gehe nur auf einer nutzungsfreien Fläche. Außerdem sei das Gelände zu kartieren, dafür müsse der Zugang zu allen Parzellen gewährleistet sein. Den hätten die Schrebergartenpächter im vergangenen Jahr jedoch verweigert.

Das sei richtig, sagt Norbert Gieseking, Vorsitzender des Bezirksverbands der Kleingärtner Tempelhof. Das habe aber unter anderem am „feldherrenmäßigen Auftreten“ der Howoge-Vertreter gelegen. Bereits ein halbes Jahr vor der Kündigung hätten sie auf Zutritt zu allen Laubengrundstücken gedrängt. Es sei das gute Recht der Pächter gewesen, das abzulehnen. Wenig später habe es dann die Vereinbarung gegeben, dass die Howoge auf die Freiflächen und eine Parzelle durfte.

Was ihn besonders aufregt: „Der Bezirk hat für Ersatzflächen zu sorgen, dazu ist er verpflichtet, aber es passiert nichts.“ Dabei existierten durchaus geeignete Kleingartenareale im Bezirk, zum Beispiel an der Britzer Straße und am Wildspitzweg. Zwar gehörten sie nicht der öffentlichen Hand, aber er erwarte, dass der Bezirk zumindest die Anstrengung unternehme, mit den Eigentümern zu verhandeln.

Es gibt einen zweiten, kleineren Teil der Kolonie "Morgengrauen" am Wolfsburger Weg mit rund 20 Parzellen. Auch er soll dem Schulneubau weichen. Den Pächtern ist zum 30. November dieses Jahres gekündigt worden. „Wiederholt haben wir das Bezirksamt um Informationen über Ersatzflächen gebeten – keine Antwort“, so Gieseking. Dieses Mal wolle sich der Verband nicht einfach damit abfinden, kündigt er an. Anfang Oktober werde das weitere Vorgehen besprochen.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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