Mit ein paar Schritten direkt in die Natur
Ein Spaziergang in der Pfuhlrinne an der Britzer Straße lässt die Großstadt in Windeseile vergessen

Wanderer im kleinen Naturschutzgebiet. | Foto: Schilp
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Wer abgezirkelte Rabatten und englischen Rasen mag, für den ist das Pfuhlgelände an der Britzer Straße nichts. Für Freunde von wuchernden Hecken, alten Obstbäumen und wilden Wiesen ist ein Spaziergang hier aber genau das Richtige.

Zugänge zur geschützten Grünanlage gibt es etliche, besonders an der Britzer Straße nahe der Haltestelle Goldendes Horn Süd, wo der Bus 181 hält. Wer sich einen Eindruck vom gesamten Areal verschaffen möchte, sollte aber besser den Eingang an der Grüntenstraße wählen und an der Station Rixdorfer/Britzer Straße aussteigen. Direkt gegenüber der Grüntenstraße, im weißen Hochhaus, befindet sich auch das Parkcafé, das nach der Wanderung angesteuert werden kann. Es hat täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Jetzt soll es aber erst einmal ins Grüne gehen. Hinter dem DRK-Haus an der Grüntenstraße gelangt der Spaziergänger auf das Pfuhlgelände. Schon nach wenigen Metern ist die Großstadt vergessen, auch wenn das leise Rauschen des Verkehrs noch eine Weile zu hören ist. Das Gras auf den Wildwiesen ist hoch, aber mit einer Decke ausgestattet, lässt sich leicht ein Sonnen- oder Schattenplätzchen zum Picknicken oder Entspannen findet (an Zeckenschutz denken!). Schnell kommt der Noackturm in Sicht. August Noack, Inhaber einer Rosentreiberei, ließ ihn 1922 als Wasserturm für die Gärtnereien errichtet, von denen es damals viele in dieser Gegend gab. Heute wird das Bauwerk von Pfadfindern genutzt.

Schlendert man weiter, sieht man bald auf der linken Seite einen roten Kasten mit einem Rettungsring. Dort gibt es eine kleine Treppenanlage, die Blick auf den großen Karpfenpfuhl bietet. Er führt Wasser, im Gegensatz zum Grüntenteich, Rotkopfpfuhl und kleinen Karpfenpfuhl. Sie sind im dichten Bewuchs kaum auszumachen, nur ein Naturdenkmal-Schild oder eine rote Tafel mit der Aufschrift „Eisfläche nicht betreten – Lebensgefahr“ weisen auf die ausgetrockneten Gewässer hin.

Der Spaziergänger sollte nicht verpassen, sich auch den südlichen Teil des Geländes anzuschauen, sich also weiter von der Britzer Straße entfernen. Hier öffnet sich die Grünanlage zu weiten Wiesen. Sogar der Fernsehturm ist auszumachen. Auf einigen Flächen hat das Bezirksamt Mager- und Trockenrasenarten ausgesät, sie dürfen nicht betreten werden. Pflanzen wie Silbergras, Hornklee und Feldthymian sollen Lebensräume bieten – für Vögel wie den Girlitz, Schmetterlinge wie den Schwalbenschwanz, für Sandbiene und die blauflügelige Ödlandsschrecke. Tatsächlich zwitschert, summt und brummt es überall.

Von den Menschen, die hier unterwegs sind – viele sind es nicht –, haben etliche einen Hund dabei. Wer Vierbeiner nicht leiden kann und es noch ein wenig verwilderter mag, dem ist zu helfen. Die Pfuhlrinne findet nämlich eine kleine Fortsetzung auf der anderen Seite der Britzer Straße, der Zugang ist neben dem Haus mit der Nummer 40 (Bushaltestelle Goldenes Horn Süd). Die Fläche ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen, Hunde sind verboten. Hier gibt es winzige Pfade durch dichtes Grün und viele idyllische Ecken. Auch zwei (ehemalige) Kleingewässer liegen hier: Der Türkenpfuhl ist ausgetrocknet, im Rothepfuhl steht noch etwas Wasser.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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