"Blaues Wunder" für 255 Züge
Brückeneinbau für die Dresdner Bahn über den Teltowkanal vollzogen

Die 900 Tonnen schwere Konstruktion über dem Teltowkanal wartet auf ihren endgültigen Einbau.  | Foto:  Uwe Lemm
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  • Die 900 Tonnen schwere Konstruktion über dem Teltowkanal wartet auf ihren endgültigen Einbau.
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Sie ist noch nicht fertig, aber einen weiteren Schritt vorangekommen: Im Rahmen des Wiederaufbaus der Dresdner Bahn wurde mit dem Einbau der Teltowkanalbrücke ein wichtiges Etappenziel erreicht.

Die Dresdner Bahn beginnt am Bahnhof Südkreuz und soll nach ihrer Fertigstellung im Dezember 2025 bis nach Blankenfelde führen. Über die Strecke wird künftig auch der Flughafen BER angefahren. Wegen der hohen Auslastung und den damit verbundenen Lärmemissionen war sie in der Vergangenheit auf große Ablehnung nicht nur in Lichtenrade gestoßen.

900 Tonnen Gewicht

Zum Pressetermin allerdings, zu dem die Deutsche Bahn (DB) zum Einbau der 19 Millionen Euro teuren Brücke geladen hatte, tat sich erstmal nichts. Der Koloss in der leuchtend blauen Farbe befand sich zwar schon passgenau über seinen Widerlagern, allerdings ohne darauf abgesenkt zu werden. Vielmehr geriet die Veranstaltung vor allem zu einem kleinen Schaulaufen von Manja Schreiner, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (CDU), sowie Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für die Länder Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, die sich sichtlich über den schon erreichten Zustand freuten.

Und das durchaus zurecht, denn was die Beschäftigten des Projekts Dresdner Bahn und die ihrer Subunternehmen schon geleistet haben, verdient alle Anerkennung. Denn das „Blaue Wunder“, so Kaczmarek über das 900 Tonnen schwere und 67 Meter lange Monstrum, war für jeden Kran zu schwer. So hatte die zwölf Meter breite und etwa ebenso hohe Konstruktion mit einer Geschwindigkeit von zehn bis zwölf Stundenkilometern von einem sogenannten Tausendfüßler geschoben, die restliche Stecke über den Kanal aber gezogen werden müssen, wobei ein Ponton auf dem Wasser einen Teil der Last tragen musste, wie Marcus Reuner, Projektleiter der DB Netz für die Dresdner Bahn, für die Leser der Berliner Woche erklärte.

Schallschutzwände kommen noch

Inzwischen konnte die Brücke übrigens ohne Zwischenfälle auf ihre Lager abgesenkt werden. Auch dies war ein Meisterstück an Präzision seitens der Techniker und Handwerker. Durch die nun anstehende Montage der Schallschutzwände erhöht sich das Gesamtgewicht noch einmal auf 1000 Tonnen.

Nach Fertigstellung des Gesamtprojekts sollen auf der zweigleisigen, 16 Kilometer langen Strecke täglich 48 ICE- und IC-Züge, 160 Flughafen-Shuttles, 39 Regionalexpress-Züge und acht Güterzüge rollen. Daneben fährt die S-Bahn im Zehn-Minutentakt bis Lichtenrade und im 20-Minutentakt nach Blankenfelde, wo es einen gemeinsamen Bahnhof geben wird.

30 Minuten weniger nach Dresden

Im Berliner Stadtgebiet, also auch auf der Teltowkanalbrücke, soll es eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde geben, in Brandenburg Geschwindigkeiten bis 200 Kilometer pro Stunde. Nach Dresden verkürzt sich die reguläre Fahrzeit aus Berlin dann von 110 auf 80 Minuten.

Die 900 Tonnen schwere Konstruktion über dem Teltowkanal wartet auf ihren endgültigen Einbau.  | Foto:  Uwe Lemm
In Präzisionsarbeit wurde die Brücke über den Teltowkanal zuerst geschoben und dann gezogen und muss hier noch auf ihre Lager abgesenkt werden. | Foto: Uwe Lemm
Autor:

Uwe Lemm aus Mahlsdorf

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