U6-Verlängerung bleibt möglich
BVG ist mit der Umplanung des Gleichrichterwerks beschäftigt

Ein Gleichrichterwerk sorgt dafür, dass U-Bahnen während des Fahrbetriebs genügend Strom bekommen. Weil die Energieversorgung auf dem südlichen Abschnitt der U6 jedoch ausgereizt ist, möchte die BVG hinter der Endhaltestelle Alt-Mariendorf ein neues einbauen.

Der Plan war im Herbst bekannt geworden, sorgte jedoch anschließend für Kritik in der Bezirksverordnetenversammlung. SPD und CDU befürchteten, dass eine mögliche Verlängerung der U-Bahn-Trasse Richtung Süden dadurch blockiert wird. In einem Beschluss forderten die Fraktionen vom Bezirksamt die Überprüfung der BVG-Pläne. Daraufhin erklärte das Unternehmen in einem Schreiben, dass nach den Bedenken im Ausschuss für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt die Fachabteilungen zurzeit mit der Umplanung des Gleichrichterwerks beschäftigt seien.

„Ziel ist es, die Maße so anzupassen, dass das Werk die Abmessungen des Streckentunnels erhält. Somit kann das Bauwerk später im Bedarfsfall für eine Streckenverlängerung genutzt werden und das Gleichrichterwerk müsste dann innerhalb des Tunnels nur weiter südlich an eine andere Stelle verlegt werden“, so die Verkehrsbetriebe. Auf den Bau gänzlich zu verzichten, kommt für die BVG nicht infrage. „Zur Sicherstellung einer ausreichenden Stromversorgung auf dem südlichen Abschnitt der U-Bahnlinie 6, im Hinblick auf die geplanten Taktverdichtungen gemäß dem Nahverkehrsplan des Landes Berlin, ist der Bau eines weiteren Gleichrichterwerks zur Fahrstromversorgung erforderlich“, heißt es.

Da im unmittelbaren Umfeld des U-Bahnhofs Alt-Mariendorf keine Freiflächen vorhanden sind, wird das Werk unterirdisch im Anschluss am Ende des Bestandstunnels geplant. Baustart soll 2022 sein. Bis zur Fertigstellung liegen die nächsten Einspeisestellen weiterhin an den U-Bahnhöfen Ullsteinstraße und Paradestraße. „Kommt es in einer der Anlagen zu Störungen oder Ausfällen, muss momentan der U-Bahnbetrieb nach Alt-Mariendorf massiv reduziert oder eingestellt werden“, erklärt BVG-Pressesprecher Markus Falkner.

Die Senatsverkehrsverwaltung sieht in dem Vorhaben eine pragmatische Lösung. Diese werde nicht dazu führen, dass die Trasse für eine eventuell spätere Streckenverlängerung verbaut wird. Bislang gebe es allerdings weder Bedarf noch konkrete Überlegungen im Senat für einen U6-Ausbau.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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