Leitung gebrochen, Kreuzung unterspült: Rathausstraße bleibt bis 6. Dezember gesperrt

Der Boden wurde aufgerissen, eine neue Versorgungsleitung wird verlegt.  | Foto: Philipp Hartmann
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Die Ampel springt auf Grün, doch weiterfahren ist in der Rathausstraße nicht möglich. Absperrgitter im Kreuzungsbereich zur Ringstraße, Bagger und Kipplaster verdeutlichen, dass dies auch noch eine Weile so bleibt.

Für Autofahrer aus dem Süden ist die Rathausstraße eine wichtige Verkehrsachse in Richtung Innenstadt. Sie verläuft parallel zum Mariendorfer Damm und verbindet Alt-Mariendorf über den Teltowkanal mit dem Attilaplatz. Am 13. November wurde unter der Kreuzung Rathaus-, Ecke Ringstraße der Bruch eines Wasserrohrs mit einem Durchmesser von 15 Zentimetern festgestellt. „Da es sich um eine Versorgungsleitung handelt, an der nicht direkt Hausanschlüsse waren, blieb der Rohrschaden eine gewisse Zeit (wie lange, kann man nicht sagen) unbemerkt. Das hat zur Folge, dass knapp 100 Quadratmeter Straßenland unterspült wurden“, berichtet Astrid Hackenesch-Rump.

Die Pressesprecherin der Berliner Wasserbetriebe vermutet als Ursache das Material der verwendeten Leitung. „Sie bestand aus Grauguss, das man noch in den 70ern oft eingesetzt hat, das aber wenig erschütterungsbeständig ist.“ Während Grauguss bei kleinen Bewegungen im Erdreich – zum Beispiel, wenn ein Lkw über die Stelle fährt – aufgrund seiner Härte nicht nachgibt und der Druck somit direkt auf das Material wirkt, ist dies beim sogenannten duktilen Guss anders. Die Leitungen sind biegsamer und damit beständiger. „Deshalb wird ein neues Rohr aus duktilem Guss eingesetzt“, so Hackenesch-Rump. In der Rathausstraße betrifft dies eine Länge von 40 Metern. Die betroffene Leitung soll dabei aus dem sensiblen Kreuzungsbereich heraus in Richtung Attilaplatz verlegt werden.

Gleichzeitig wird der durch das entschwundene Wasser entstandene Hohlraum mit Erde zugeschüttet. „Außerdem nutzen wir die Gelegenheit, zwei kleinere Schäden an einem Schieber und einem Hausanschluss zu beheben“, erklären die Wasserbetriebe. Für diese Arbeiten lagen bislang von der Verkehrslenkung Berlin keine Genehmigungen vor. Nun können sie gleich miterledigt werden. „Wir hoffen, die Straße am 6. Dezember fertigstellen zu können. Dann sind, wenn die Witterung mitspielt, nur noch Restarbeiten unter dem Gehweg und dem Randstreifen zu erledigen“, sagt Astrid Hackenesch-Rump. Bis dahin bleibt der Abschnitt der Rathausstraße zwischen Ring- und Prühstraße in beiden Richtungen voll gesperrt. Die Kosten für die Reparaturen belaufen sich auf etwa 60 000 Euro.

Eine Häufung von Rohrschäden in der Umgebung sei derweil nicht festzustellen. „Ohnehin ist das Berliner Rohrnetz mit einer Wasserverlustquote von drei bis vier Prozent eines der stabilsten. In anderen europäischen Ländern sind zweistellige Verlustquoten keine Seltenheit“, erklärt die Sprecherin. „Die Zahl unserer Leitungsschäden sinkt beständig, auch, wenn man das als Autofahrer vor einer Baustelle mitunter anders wahrnimmt. Aber wer im Stau steht, sieht nicht, ob es sich um Schadensbeseitigung oder eine geplante Arbeit handelt.“ Zur Instandhaltung der Trinkwasserrohre investieren die Wasserbetriebe eigenen Angaben zufolge rund 60 Millionen Euro pro Jahr. Die Versorgung der umliegenden Anwohner in Mariendorf sei zu jeder Zeit sichergestellt gewesen.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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