Ein Ort für Innovationen
Besuch auf dem Gründer-Campus ringberlin
Es geht voran – das sogenanntes Makerspace auf dem Industrie-Areal an der Ringstraße in Mariendorf steht davor, die nächste Hürde zu nehmen. „Die Vorbereitungen für den Bauantrag sowie Vorabstimmungen laufen auf Hochtouren“, konnte dann auch jetzt Matthias Menger, Geschäftsführer der ringberlin Halle 2 Projektgesellschaft mbH bei einem gemeinsamen Besuch mit Eva Majewski (CDU), Stadträtin für Stadtentwicklung und Facility Management, feststellen.
Das in der ehemaligen Fertigungshalle des Campus-Geländes entstehende Zentrum für Gründerinnen und Gründer wird durch die ringberlin Halle 2 Projektgesellschaft mbH im Mehrheitsbesitz der gemeinnützigen Bildung und Kultur Mariendorf gGmbH i. Gr. vermietet. Im circa 17 000 Quadratmeter große Zentrum des Modell-Campus ringberlin entsteht dann der wahrscheinlich größte „Makerspace Europas“. Was ins Deutsche übersetzt so viel heißt, dass dort Prototypen durch Bereitstellung etwa von Materialien, digitalen Bausteinen, Werkzeugen, 3D-Druckern, Laser-Cuttern, Nähmaschinen und weiteren Geräten umgesetzt werden können. Kurz gesagt, handelt sich also um eine große Werkstatt, die von mehreren Projektteams genutzt werden kann. Ihre Fertigstellung ist für 2026 geplant. Entsprechend ist Majewskis Reaktion gegenüber der Berliner Woche während des Rundgangs: “Ich freue mich schon richtig auf diesen Zukunftsort! Hier entsteht ein neuer Ort für Innovation – Abstimmungen laufen, Umbau- und Ertüchtigungsmaßnahmen sind bereits gestartet.”
Damit diese Ansiedlung auch wirklich gelingt, arbeiten Bezirksamt und Entwickler offensichtlich eng zusammen. Das Areal steht unter Denkmalschutz, weshalb die Untere Denkmalschutzbehörde Tempelhof-Schöneberg, das Landesdenkmalamt Berlin sowie die Koimo Development GmbH als Projektentwickler gemeinsam am Ineinandergreifen von Altem und Neuem an diesem Standort für Tüftlerinnen und Tüftler arbeiten. Sie alle hoffen, so wird versichert, dass dort zahlreiche zukunftsweisende Produkte und Ideen entstehen.
Um aber den Platz der langgestreckten eingeschossigen Halle optimal nutzen und erweitern zu können, wird dort ein zusätzlicher Baukörper eingesetzt. Auf dessen Flachdach soll eine Aufenthaltsfläche entstehen, außerdem finden dort technische Anlagen und Photovoltaik-Module ihren Platz. Der gesamte Bau soll nachhaltig und zirkulär gedacht und geplant werden. Dank der Förderung durch den Senat von Berlin, der mehr als die Hälfte der insgesamt 60 Millionen Euro Investitionskosten aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) übernimmt, werden die Mieten der Nutzer unter der sonst marktüblichen Höhe liegen.
Doch der Senat hat mit seiner Unterstützung bereits mehr in Sinn: Falls, wie gedacht, auf dem zirka zehn Hektar großen Areal wirklich ein ökologisch zertifizierter Modell-Campus mit viel Grün dazwischen entstehen sollte, in dem sich neben kleineren Unternehmen auch einmal Forschungs-, Hochschul- und Kultureinrichtungen ansiedeln, dann könnten in Mariendorf künftig mehr als 5000 Menschen neue Arbeit finden.
Autor:Uwe Lemm aus Mahlsdorf |
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