Teig schön lange ruhen lassen
Wallenstein-Backmanufaktur produziert im Marienpark

740 Brötchen passen gleichzeitig in den Backofen. Dragana Cucuk und ihre Kollegen produzieren sie in Handarbeit. | Foto: Philipp Hartmann
6Bilder
  • 740 Brötchen passen gleichzeitig in den Backofen. Dragana Cucuk und ihre Kollegen produzieren sie in Handarbeit.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Gemeinsam hieven zwei Mitarbeiter die schwere Teigmasse auf den Tisch. Diese wird sogleich per Hand in gleich große Portionen geteilt. Danach geht’s ab in den Ofen. Pitas sollen es werden, Fladenbrote aus Hefeteig. In der noch jungen Backmanufaktur Wallenstein werden Backwaren für Abnehmer in Berlin und Brandenburg produziert.

Gegründet wurde das Unternehmen 2016 aus einer Burgerkette heraus. Ein altes Backsteingebäude im Marienpark dient als Produktionsstätte. 15 Mitarbeiter gehören zum Team. 6000 Brote und Brötchen werden täglich produziert, und das alles in Handarbeit. „Die Kapazität reicht für eine Million Burgerbrötchen im Monat, doch die schöpfen wir bisher noch nicht aus“, sagt Geschäftsführer Christoph Wulf und liefert damit ein gutes Stichwort.

Burgerbrötchen sind die Spezialität von Wallenstein. Bestellt werden sie von Kunden in Berlin und Brandenburg, darunter die Mercedes-Benz-Arena, das Hard Rock Café am Kurfürstendamm und der Freizeitpark Tropical Islands. Immer wieder werden neue Rezepte ausprobiert oder auf Kundenwunsch hin angepasst. Ein besonderer Hingucker sind auch die schwarzen Burgerbrötchen. Sie werden mit Sepia-Tinte von Tintenfischen gefärbt und allein schon aufgrund ihres außergewöhnlichen Aussehens gern bestellt. „Burgerbrötchen vernünftig zu machen, fällt vielen Bäckern schwer, auch weil sie industriell fertigen. Wir dagegen wollen den Teig ruhen lassen“; erklärt Christoph Wulf.

Um die Qualität kümmert sich unter anderem Dragana Cucuk. Die studierte Lebensmitteltechnologin ist als Produktionsleiterin seit August 2017 im Unternehmen. „Ich kontrolliere die Zutaten, prüfe die Temperaturen für die Gärung und mache und probiere den Teig auch selbst“, erklärt sie ihre Aufgaben. Dazu schreibt sie neue Rezepte, die sie in der Backstube testet. „Ich muss immer etwas Neues machen und die Freiheit habe ich hier“, sagt Cucuk und wirft dabei einen prüfenden Blick in den Ofen. Gleich daneben stapelt ihr Kollege Dustin (22) die Bleche mit der nächsten Ladung. Sein Arbeitstag beginnt in der Regel um 7.30 Uhr. Dann werden Schuhüberzieher, Kittel und Haarnetz angezogen und die Hände desinfiziert. Wer mit Lebensmitteln arbeitet, muss hohe Hygienestandards einhalten. Bartträger und Personen mit Piercings müssen darüber hinaus einen Mundschutz tragen. An die hohe Lufttemperatur in der Backstube hat sich der junge Bäcker gewöhnt, wie er sagt. Abkühlung bringt ein kurzer Gang in die Kühlkammer. Dort werden die Waren vor der Auslieferung bei bis zu minus 20 Grad gelagert.

Die Zutaten für seine Brote und Brötchen bezieht Wallenstein größtenteils aus der Region, wie Christoph Wulf erzählt. Besonders stolz ist er auf das Roggenbrot. "Es besteht zu 100 Prozent aus Roggen.“ Daher auch sein Spitzname „Rainer Roggen“. Zwar wird vornehmlich für Einzel- und Großkunden produziert. Einen Werksverkauf gibt es trotzdem montags bis freitags von 8 bis 11 Uhr, Im Marienpark 31. Weitere Informationen unter www.wallenstein-backmanufaktur.de/index.php.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 93× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 45× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 455× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.056× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.