Grenzen und ihre Opfer als zentrales Thema
Marienfelde. Die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde hat die Bilanz für 2015 gezogen und meldet einen konstanten Besucherzuspruch. Im vergangenen Jahr besuchten mehr als 12 000 Interessierte die Ausstellung mit dem Themenschwerpunkt Flucht und Ausreise aus der DDR.
In diesem Jahr, anlässlich des 55. Jahrestags des Mauerbaus vom 13. August 1961, kündigt die Stiftung Berliner Mauer als Betreiber der Erinnerungsstätte die Grenzen und ihre Opfer als das zentrale Thema ihres Programms an. „Um unsere vornehmlich jungen Besucher zu erreichen, ist es unsere Aufgabe, die historischen Themen stets zu aktualisieren und verständlich aufzuarbeiten. Denn kritischer Verstand, Rationalität und das Wissen um den Wert der Freiheit sind die mentale Ausrüstung für die Demokratie“, erklärt Stiftungsdirektor Axel Klausmeier. Nach „Flucht und Ausreise“ stehen in der Erinnerungsstätte im historischen Notaufnahmelager an der Marienfelder Allee 66-80 in diesem Jahr nun insbesondere die Themen „Ankunft und Integration“ auf dem Ausstellungsprogramm.
Die Erinnerungsstätte ist das zentrale Museum in Deutschland zum Thema Flucht und Ausreise aus der DDR. Rund vier Millionen Menschen verließen zwischen 1949 und 1990 das Land in Richtung Bundesrepublik. Mehr als Viertel dieser Flüchtlinge, etwa 1,35 Millionen Menschen, kamen in Marienfelde im dort 1953 eröffneten Notaufnahmelager an. Hier wurden sie untergebracht und versorgt und durchliefen auch das notwendige Verfahren, um eine Aufenthaltsgenehmigung für die Bundesrepublik und West-Berlin zu erhalten. Die Erinnerungsstätte direkt am Eingang zum historischen Notaufnahmelager und jetzigem Übergangswohnheim, in dem nun wieder jeden Monat neue Flüchtlinge aufgenommen werden, ist jeweils von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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