Winterpause bei der Naturwacht: Naturranger in der Feldmark unterwegs
Mariendorf. Bei der Naturwacht am Diedersdorfer Weg ist Winterpause. Doch die Ruhe täuscht. Im Winter sind die Mitarbeiter in der Feldmark unterwegs.
Vor einem Jahr wurde ein Kooperationsvertrag mit dem Bezirk Tempelhof-Schöneberg abgeschlossen. Aus der Sicht des Naturrangers Björn Lindner hat sich der bewährt. „Wir haben langfristig eine gesicherte Arbeitsgrundlage“, betonte Lindner. Für die Arbeit in der Natur konnten zwei feste Arbeitsplätze und zwei Teilzeitkräfte gesichert werden.
Lindner unterteilt die Arbeit der Station in zwei Aufgaben. Einmal betreuen sie im grünen Klassenzimmer viele Kindergruppen aus Schulen und Kindergärten, und zum anderen sorgen die Mitarbeiter für Ordnung und Sicherheit in der Mariendorfer Feldmark. Jetzt im Winter sind viele Menschen dort auf den Wegen unterwegs. Die einen nutzen sie als Auslaufgebiet für ihre Hunde, die anderen treiben Sport. „Wir betreiben Aufklärungsarbeit“, betont Lindner. Dazu gehört auch, dass er täglich unterwegs ist, um die Spaziergänger an die Leinenpflicht für ihre Hunde zu erinnern. „Im Winter kommen viele Wildschweine und Rehe in dieses Gebiet. Sie finden Schutz und Futter." Linder warnt vor einem sorglosen Umgang mit den Wildtieren. Die Begegnung zwischen einem Wildschwein und einem freilaufenden Hund ende meist tödlich für den Hund.
Die Landschaftspflege ist die zweite Säule für die Arbeit der Naturschützer. „Die Tiere kommen zunehmend in die Großstadt“, erklärt Lindner. Daran seien die Menschen auch selbst schuld. Einerseits füttern sie die Tiere, anderseits beschweren sie sich dann, wenn die Wildschweine ihren Garten umwühlen. „Die Tiere haben sich sehr schnell an die Situation angepasst. Große Rabenvögel erobern zusehend die Innenstädte. Der Fuchs ist inzwischen selbst im Stadtzentrum anzutreffen. Er hat sich auch an den Straßenverkehr angepasst. Wir Menschen sind nicht allein auf der Welt“, erklärt Lindner. Er versucht, vor allem bei Kindern und Jugendlichen ein Verständnis für Natur und Umwelt zu wecken, denn wenn die begeistert sind, dann bringen sie zur nächsten Veranstaltung auch die Eltern mit.
„Wir wollen auch das Bewusstsein für die landwirtschaftliche Produktion im Süden von Berlin wieder wecken“, so Lindner. Dazu gehört auch, dass die Besucher die Wege benutzen und nicht über die Felder laufen. Linder findet es gut, dass sich Hundebesitzer inzwischen daran gewöhnt haben, das Tütchen für die Hinterlassenschaft ihrer Lieblinge mitzunehmen. Der Plastikmüll habe nichts in der Umwelt zu suchen. "Die Leute können die Tüte auch zu Hause oder am Bahnhof in den Containern entsorgen", erklärt Lindner. "Wir wollen den Menschen in der Stadt zeigen, dass wir nur eine Umwelt haben, die wir gemeinsam nutzen müssen.“ Sie diene sowohl der Produktion von Lebensmitteln als auch der Erholung. „Das müssen wir den Einwohnern vermitteln“, sagt der Naturranger. KT
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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