Natur-Ranger Björn Lindner ärgert sich über solches Verhalten
Geschützte Blumen am Winterfeldtplatz verkauft

Björn Lindner inmitten der von Kindern gesäten Wildblumenwiese am Diedersdorfer Weg. Auch hier wurden Blumen herausgerissen. | Foto: Philipp Hartmann
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Auf dem Wochenmarkt am Winterfeldtplatz in Schöneberg sind geschützte Blumen verkauft worden, die im Landschaftspark Marienfelde herausgerissen wurden. Einen solchen Verdacht hatte Natur-Ranger Björn Lindner bereits Mitte Juni geäußert. Die Polizei hat auf Nachfrage der Berliner Woche hin den Vorfall nun bestätigt.

Demnach ist am 15. Juni ein Streifenwagen vom Abschnitt 41 wegen des Verdachts einer Straftat alarmiert worden. Ein befreundeter Biologe des Rangers hatte zuvor beim Einkaufen auf dem Winterfeldtplatz an einem Marktstand neben Obst und Gemüse die geschützten Nelkenarten entdeckt. Laut Polizei-Pressestelle habe der „fachkundige Passant“ dem Beamten vor Ort erklärt, dass diese Nelken im Landschaftspark Marienfelde wachsen und unter Schutz stehen würden. Der Verkäufer habe anschließend zugegeben, die Blumen dort gepflückt zu haben. Damit scheint geklärt, warum Björn Lindner in Marienfelde mehrmals eine Person mit einem Fahrrad und mehreren Eimern voller Wildblumen beobachten konnte.

Erste Diebstähle bereits 2018

Angefangen habe dies bereits im vergangenen Jahr. Er habe die Person sogar schon einmal direkt darauf angesprochen, berichtet Lindner. Diese habe sich auch in der von Kindern gesäten Wildblumenwiese neben der Naturschutzstation am Diedersdorfer Weg, über die wir vor einiger Zeit berichtet haben, bedient. „Es kann doch nicht sein, dass wir hier Arten- und Naturschutzmaßnahmen umsetzen, und dann Personen kommen, körbeweise Blumen herausreißen und diese für kommerzielle Zwecke nutzen“, zeigt er sich verärgert. Zumindest der Verdacht der kommerziellen Verwendung habe sich nach Angaben der Polizei nicht erhärtet. Stattdessen hätte der Beamte auf dem Wochenmarkt den Eindruck gehabt, dass es sich dabei um eine Einzelperson gehandelt habe. Diese hätte wohl am Rande des Marktes ein paar gebundene Sträuße verkauft, um sich ein wenig das Einkommen aufzubessern. Der Mann sei kein professioneller Verkäufer und organisierte Strukturen nicht erkennbar gewesen.

Von einer Anzeige abgesehen

Gegenüber der Polizei habe der Mann angegeben, ihm sei nicht bewusst gewesen, dass die von ihm gepflückten Blumen geschützt seien. Er habe außerdem erklärt, sein Verhalten in Zukunft zu unterlassen. Eine Anzeige wurde daraufhin nicht erstattet. Eine Polizeisprecherin erklärte jedoch, dass dem Verkäufer bei einer Wiederholung entsprechende Konsequenzen drohen.

Björn Lindner erklärte gegenüber der Berliner Woche, dass es ihm nicht um eine Bestrafung gehe. Er habe auch nichts dagegen, wenn sich jemand einen Handstrauß für zu Hause pflücke. Dennoch appellierte er: „Ein Strauß verwelkt nach wenigen Tagen. Die Leute sollten lieber einen Spaziergang machen und sich daran erfreuen, dass solche Blumen hier bei uns wachsen.“

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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