Peter Eidinger – ein Mann, ein Teich
Kein Wassermangel im Kirchteich mehr

Peter Eidinger ist zufrieden. Der Kirchteich Marienfelde hat seinen Namen jetzt wieder verdient. | Foto: Philipp Hartmann
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  • Peter Eidinger ist zufrieden. Der Kirchteich Marienfelde hat seinen Namen jetzt wieder verdient.
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„Was Sie hier sehen, ist das Ergebnis von zwei Jahren Arbeit“, sagt Peter Eidinger, als er am Ufer des Marienfelder Kirchteichs steht. 2016 war dieser beinahe ausgetrocknet. Jetzt hält ein moderner Tiefbrunnen den Wasserpegel auf konstant hohem Niveau.

Peter Eidinger musste lange dafür kämpfen, dass der Teich so aussieht wie heute. Auch von den vielen Rückschlägen hat sich der 76-Jährige nicht aufhalten lassen. Er verhandelte mit dem Bezirk, suchte Sponsoren und holte die notwendigen Genehmigungen ein. Und warum das alles? „Wenn alle anderen es nicht schaffen und ich der Meinung bin, es ändern zu können, packe ich es eben an“, erklärt der pensionierte Maschinenbauingenieur lapidar.

Beim Kirchenfest vor zwei Jahren sprach Eidinger, der selbst Mitglied der Evangelischen Kirchengemeinde Marienfelde ist, die Leitende Pfarrerin Carola Enke-Langner auf die Situation an. Der Kirchteich, Anfang der Neunzigerjahre saniert, war zu diesem Zeitpunkt nur noch eine Pfütze mit ein paar Büschen am Rand. „Scheußlich“, lautete das Urteil von Peter Eidinger, der nur ein paar Straßen entfernt wohnt.

Beim Gespräch erfuhr er, dass die Kirchengemeinde den Bezirk bereits um Hilfe gebeten hatte. Auch in der Bezirksverordnetenversammlung wurde der austrocknende Kirchteich mehrmals thematisiert. Der damalige Baustadtrat Daniel Krüger (CDU, heute für die AfD in Pankow) musste jedoch fehlende Personal- und Finanzressourcen einräumen. Also beschloss Peter Eidinger, sich selbst um den Kirchteich zu kümmern. Er kontaktierte die Wasserbetriebe und Vattenfall, erkundigte sich nach Stromanschlüssen, suchte nach einem Brunnenbauer und fragte beim Unternehmensnetzwerk Motzener Straße nach Unterstützung.

Die Resonanz war jedoch ernüchternd. „Schlaflose Nächte habe ich gehabt“, blickt er zurück. Irgendwann fand sich ein privater Großspender. Zusammen mit mehreren kleinen Spenden und einer Zugabe der Sparkasse konnte Eidinger das Geld doch noch zusammentragen. Bezirk und Senat gaben anschließend die Erlaubnis zum Einbau eines Tiefbrunnens.

Im Spätsommer 2017 wurde dieser wenige Meter vom Teich entfernt nach einer 32 Meter tiefen Bohrung realisiert. Eine Hochleistungspumpe befördert seitdem das Grundwasser aus dem Boden in den Kirchteich, der heute zwei Meter tief ist und über ein Wasservolumen von 1000 Kubikmetern verfügt. Über eine mit Strom betriebene Zeitschaltuhr kann die Pumpe manuell programmiert werden. Die gesamte Investition inklusive der Wasserauffüllung kostete 7500 Euro.

„Ich bin glücklich“, sagt Peter Eidinger heute angesichts des Ergebnisses. Einmal wöchentlich schaut er mindestens vorbei, um sich an dem endlich wieder wasserreichen Kirchteich zu erfreuen. Außerdem kontrolliert und protokolliert er den Wasserstand. Der Tiefbrunnen wird nun von der Evangelischen Kirchengemeinde betrieben. Die Pflege der Wiese übernimmt das Grünflächenamt.

Im vergangenen Winter liefen erstmals Kinder mit ihren Schlittschuhen über den zugefrorenen Teich. Aktuell sorgt dieser sogar für tierische Begeisterung. Eine Entenfamilie mit acht Jungtieren hat sich hier niedergelassen. Peter Eidinger bringt ihnen manchmal ein bisschen Futter mit. Das Lächeln im Gesicht verrät den Stolz auf das, was er mit großer Anstrengung erreichen konnte.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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