Verein "Naturwacht Berlin" kümmert sich jetzt um den Freizeitpark
Marienfelde. Es hing nicht an der großen Glocke und außerdem war Winterpause. So ist nicht weiter aufgefallen, dass Naturranger Björn Lindner in den letzten Wochen von der Bildfläche verschwunden war. Nun hat er sich kurz vor dem Saisonstart in „alter Frische“ zurückgemeldet.
Nur wenige Eingeweihte wussten, dass sich Lindner (46) vorübergehend in eine Reha-Klinik zurückgezogen hatte. Just in dem Moment, als der Stress wegen der jahrelangen Zitterpartie um seine bis dato ungesicherte Existenz als Naturranger am Jahresende endlich abfiel, „bin ich zusammengeklappt“, so Lindner zur Berliner Woche. Wie mehrfach berichtet, passte der seit 2007 im Auftrag des Bezirksamts in Natur- und Freizeitpark Marienfelde tätige Naturranger sozusagen nicht ins Verwaltungssystem. Seine Finanzierung konnte über Jahre hinweg jeweils nur mit Ach und Krach und immer nur kurzfristig verlängert werden. „Der jahrelange Stress und diese elendige Planlosigkeit ist nicht spurlos an mir vorbeigegangen“, so der staatlich geprüfte Natur- und Landschaftspfleger.
Aber letztendlich konnte Lindner das Problem schließlich selbst lösen: Weil ein Verein viel einfacher als ein einzelner Naturranger ins System passt, hat er mit der diplomierten Landschaftspflegerin, Naturpädagogin und Jägerin Nathalie Bunke (50) und einigen weiteren Mitstreitern den Verein „Naturwacht Berlin“ gegründet. Und nachdem der Verein mit Sitz in der Naturschutzstation am Diedersdorfer Weg 3-5 Ende des Jahres einen Kooperationsvertrag mit dem Bezirksamt, der Stiftung Naturschutz und der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz abgeschlossen hat, können nun sogar zwei Stellen finanziert werden. „Nach umfangreichen Aus- und Umbaumaßnahmen präsentiert sich die Naturwacht als neuer Pächter der Naturschutzstation mit aktualisierten grünen Klassenzimmern, in denen sich alles um unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt, Landwirtschaft und das Thema Müll dreht“, freut sich Nathalie Bunke. Ab April geht es richtig los.
Den über der ehemaligen Müllkippe am südlichen Stadtrand angelegten Freizeitpark haben inzwischen unzählige seltene Tierarten als Lebensraum entdeckt. Haubenlerchen, Knoblauchkröten und verschiedenen Eidechsenarten zum Beispiel. Dazu tummeln sich hier unter anderem Schafe, Rehe, Wildschweine, Bienenvölker, Enten, Hühner und Füchse. Weitere Informationen unter 75 77 47 66 Dienstag bis Freitag jeweils von 13 bis 15 Uhr. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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