Als die D-Mark lockte: Veranstaltung zur Währungsunion vor 25 Jahren

Marienfelde.

Nach dem Fall der Mauer setzte die anhaltende Übersiedlung Tausender DDR-Bürger in die Bundesrepublik Politiker in Ost und West unter Handlungsdruck. In West-Berlin war das Notaufnahmelager Marienfelde die erste Pflichtadresse der Flüchtlinge.Mit der Wirtschafts- und Währungsunion vom 1. Juli 1990 sollte nicht zuletzt dieser Zustrom eingedämmt werden. Demzufolge war einen Tag zuvor, 30. Juni 1990, der letzte Tag des deutsch-deutschen Notaufnahmesystems. Das Notaufnahmeverfahren, das seit 1950 die Aufnahme von Flüchtlingen und Übersiedlern aus der DDR regelte, wurde quasi über Nacht eingestellt.

Der 30. Juni 1990 markiert mithin nicht nur eine wichtige Etappe auf dem Weg zur deutschen Einheit, sondern auch einen tiefen Einschnitt für das einst in Zeiten des Kalten Kriegs weltbekannte Berliner Notaufnahmelager. Zum 25. Jahrestag des historischen Datums lädt die heutige Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde, Marienfelder Allee 66/80, am 30. Juni um 19 Uhr zu einer Veranstaltung unter der Überschrift „Kommt die D-Mark, bleiben wir, kommt sie nicht, geh’n wir zu ihr“ ein.

Nach einer szenischen Lesung mit den Schauspielern Ruth Macke und Oliver Brod ist eine Diskussionsrunde mit Stephan Bickhardt, 1989 Mitbegründer der Bürgerbewegung „Demokratie Jetzt“, Ingrid Stahmer, damalige Berliner Sozialsenatorin, und Andreas Techel, Betreuer in der Evangelischen Flüchtlingsseelsorge im Notaufnahmelager Marienfelde angekündigt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

HDK
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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