BUND schlägt Alarm wegen Flüchtlingsunterkunft auf der Feldmark

Ein landschaftliches Gebiet für Geflüchtete? Die Marienfelder Feldmark ist für eine mögliche Flüchtlingsunterbringung im Gespräch. Im Hintergrund befinden sich die seit Jahren leer stehenden Gewächshäuser der ehemaligen Bezirksgärtnerei. | Foto: HDK
2Bilder
  • Ein landschaftliches Gebiet für Geflüchtete? Die Marienfelder Feldmark ist für eine mögliche Flüchtlingsunterbringung im Gespräch. Im Hintergrund befinden sich die seit Jahren leer stehenden Gewächshäuser der ehemaligen Bezirksgärtnerei.
  • Foto: HDK
  • hochgeladen von Horst-Dieter Keitel

Marienfelde. Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) schlägt Alarm: In den Senatsplanungen für die Aufstellung von Containern beziehungsweise Modulbauten für die Flüchtlingsunterbringung kommt auch die Marienfelder Feldmark im Bereich der einstigen Bezirksgärtnerei am Diedersdorfer Weg vor.

„Wir sehen das Landschaftsschutzgebiet in Gefahr“, so Michael Delor von der BUND-Bezirksgruppe und der Bürgerinitiative „Rettet die Marienfelder Feldmark“ zur Berliner Woche. Das Problem ist nur, dass es offiziell noch gar kein Landschaftsschutzgebiet ist. Zwar wurde schon vor über 20 Jahren, Ende 1995, im Landschaftsplan festgelegt, die etwa noch 55 Hektar (einst waren es über 300 Hektar) umfassende Marienfelder Feldmark an der südlichen Stadtgrenze als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen. Bloß wann, in welchem Jahrhundert, wurde damals nicht erwähnt. Erst 2008 und dann noch einmal 2014 erinnerte sich die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und fasste beziehungsweise erneuerte, jeweils einstimmig, den Beschluss, die Feldmark endlich auch formell als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen und für die notwendigen personellen Ressourcen zu sorgen.

Zuständig für die Ausweisung von Landschaftsschutzgebieten ist die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz. 2014 teilte das Bezirksamt mit, dass die Prioritätensetzung des Senats für Marienfelde keine zeitnahe Bearbeitung vorsieht. Dabei ist es im Grunde geblieben.

„Kaum ein anderes Gebiet innerhalb von Großstadt-Grenzen hat so erstaunlich viele seltene Arten aufzuweisen wie die Marienfelder Feldmark und der Freizeitpark Marienfelde. Diese Artenvielfalt ist geradezu Verpflichtung zum Artenschutz! Der Senat hat die Verpflichtung Grünzüge und -gürtel der Stadt zu erhalten und die großen zusammenhängenden Freiflächen als öffentliche Grünflächen, Kaltluftentstehungsgebiete und Frischluftschneisen für die Bevölkerung zu bewahren“, lautet die Kernaussage eines Offenen Briefes, den Michael Delor im Namen des BUND jetzt an alle Mandats- und Entscheidungsträger in der Stadt und im Bezirk adressiert hat. Insgesamt wird der Senat dazu aufgefordert, „diese Flächen weder für Container noch für Modularbauten einzuplanen“. Die erste Reaktion kam vom CDU-Fraktionschef Ralf Olschewski. Seine Meinung: „Im Vergleich zu anderen Bezirken hat Tempelhof-Schöneberg mit die meisten Flüchtlinge untergebracht, da müssen wir nicht auch noch die Feldmark opfern. Jetzt sind erstmal die anderen dran.“ HDK

Weiteres dazu gibt es im Netz auf www.bund-berlin.de und auf www.bimfeldmark.de.vu.
Ein landschaftliches Gebiet für Geflüchtete? Die Marienfelder Feldmark ist für eine mögliche Flüchtlingsunterbringung im Gespräch. Im Hintergrund befinden sich die seit Jahren leer stehenden Gewächshäuser der ehemaligen Bezirksgärtnerei. | Foto: HDK
Michael Delor hat den Mandats- und Entscheidungsträgern in der Stadt und im Bezirk einen Offenen Brief geschrieben. | Foto: HDK
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.600× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.944× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.579× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.481× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.