Still ruht das Bad
Marienfelde. Seit 1970 gibt es in der katholischen Klosteranlage „Vom Guten Hirten“ an der Malteser Straße 171 ein über den Kiez hinaus weitgehend unbekanntes Schwimmbad. 2014 wurde die dem Erzbistum Berlin gehörende Badeanstalt geschlossen und steht seitdem leer. Lediglich Wasser ist noch drin.
Das unter anderem auch mit Zuschüssen der Lottostiftung gebaute Schwimmbad war ursprünglich für die zur Kirche gehörende Schule gedacht. Dann stellte sich aber heraus, dass der Unterhalt der Anlage allein durch die Schulsportnutzung auf Dauer nicht finanziert werden konnte. Also gab es einen öffentlichen Schwimmbetrieb und das Bad wurde auch von Kitas, Horten, Marienfelder Bürgern sowie als Therapie- und Bewegungsbad von Senioren genutzt. So lange, bis die letzten Betreiber 2014 den Stöpsel zogen und das Licht ausmachten. „Ein neuer Pächter ist bisher nicht gefunden, was daran liegen könnte, dass eine Sanierung notwendig ist“, stellt der CDU-Bezirksverordnete Patrick Liesener fest. Fakt ist, dass die „Technik auf dem Stand vom Ende der 1960er-Jahre“ ist, sagt der zuständige Hauswart Roland Abeling und fügt hinzu, dass ansonsten aber alles noch voll funktionstüchtig sei und ständig gewartet werde. Das Wasser abzulassen und mithin das Rohrsystem auf unbestimmte Zeit trockenzulegen, wäre daher kontraproduktiv.
Nun hat Liesener im Namen seiner Fraktion einen Antrag zwecks Bezirksamtsunterstützung für die Wiedereröffnung des Bades in die Bezirksverordnetenversammlung eingebracht. Der Antrag wurde mit Mehrheit beschlossen. Damit ist das Bezirksamt nun beauftragt, sich für die Wiedereröffnung der Badeanstalt einzusetzen. Konkret heißt es unter anderem in dem Antrag: „Zudem wird das Bezirksamt gebeten, den Besitzer des Schwimmbads bei der Suche nach einem neuen Pächter und bei der Einwerbung von Fördermitteln im Rahmen der bezirklichen Möglichkeiten zu unterstützen. Dabei soll auch geprüft werden, ob die Berliner Bäderbetriebe oder andere in Berlin bereits als Pächter von Sommer- und Hallenbädern fungierende Betreiber in Betracht kommen, das Schwimmbad wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“
Das Bad wird gebraucht, meint Patrick Liesener und sagt: „Damit unsere bestehenden Bäder insbesondere während des Neubaus des Mariendorfer Kombibads am Ankogelweg entlastet werden können und wir den Institutionen in Tempelhof-Schöneberg wieder ein Angebot zum Beispiel einer Schwimmschule machen können, lohnt es sich, den Erhalt dieses Schwimmbads zu unterstützen.“ HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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