58 Stufen bis zur Geometrie der Gleise

Um von der Straße auf den Bahnsteig zu gelangen, müssen S-Bahnfahrgäste in Marienfelde insgesamt 58 Treppenstufen bewältigen. | Foto: HDK
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Marienfelde. Die Tage vom S-Bahnhof Marienfelde am jetzigen Standort sind offenbar gezählt. Die Station der S-Bahnlinie 2 soll abgerissen und an anderer Stelle neu gebaut werden.

Abriss und Neubau werden aus "gleisgeometrischen Gründen" nötig. Das hat der Vorsitzende Geschäftsführer der S-Bahn Berlin GmbH, Peter Buchner, jetzt dem Tempelhof-Schöneberger Bundestagsabgeordneten Jan-Marco Luczak (CDU) mitgeteilt. Wie berichtet, hatte sich der Politiker bei der S-Bahn beschwert und einen "behindertengerechten und mütterfreundlichen Zugang zum S-Bahnhof Marienfelde" angemahnt. "Ältere, Gehbehinderte oder Mütter mit Kinderwagen können derzeit ohne Hilfe anderer Personen die insgesamt 58 Stufen kaum oder gar nicht bewältigen", so Luczak. Es gibt weder Rolltreppe noch Aufzug. Und das wird nach Lage der Dinge wohl auch noch einige Jahre so bleiben, voraussichtlich bis zum Ausbau der Dresdner Bahn, mit dem S-Bahnchef Buchner 2017/2018 rechnet. Der neue Bahnhof soll vom Vorplatz über einen Personentunnel mit zwei Aufzügen zum Bahnsteig barrierefrei erschlossen werden. Dies will Luczak so nicht hinnehmen und hat den Bahnchef darauf hingewiesen, dass sechs Jahre ein sehr langer Zeitraum für die betroffenen Menschen seien, die den Bahnhof bis dahin nur eingeschränkt nutzen könnten. Außerdem sei das Ende des Planfeststellungsverfahrens für die Dresdner Bahn noch gar nicht absehbar und wurde schon in der Vergangenheit immer wieder verschoben. Überdies hat die Bürgerinitiative Dresdner Bahn angekündigt, gegen den derzeit geplanten ebenerdigen Ausbau zu klagen. Luczak: "Ich rechne daher noch mit mindestens zehn Jahren bis die Dresdner Bahn und die damit verbundene Neugestaltung des S-Bahnhofes Marienfelde realisiert werden können. Deshalb fordert der Politiker eine Zwischenlösung: "Bei allem Verständnis für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der S-Bahn muss es dem Unternehmen dennoch möglich sein, für die kommenden zehn Jahre eine akzeptable Lösung zu finden. Nur dann kann die S-Bahn ihrem eigenen Anspruch gerecht werden, nämlich ein kundenfreundliches und serviceorientiertes Unternehmen zu sein", so Luczak. Buchner teilt daraufhin mit, dass seinem Unternehmen "die Wünsche der Fahrgäste" und insbesondere die barrierefreie Ausstattung der Bahnhöfe "sehr wichtig" seien und das Ziel bei mittlerweile schon 116 der insgesamt 132 Berliner S-Bahnstationen erreicht sei. Bis 2020 sollen schließlich alle S-Bahnhöfe barrierefrei zu erreichen sein.

Horst-Dieter Keitel / hdk
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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