Hier bleiben Mädchen unter sich
Das FireFly an der Mariendorfer Allee bietet viel Gestaltungs- und Freiraum für die Besucherinnen
Ein neuer Treffpunkt für Mädchen und junge Frauen wurde am 21. April eröffnet: das FireFly – auf Deutsch Glühwürmchen – in der Marienfelder Allee 107. In der Etage über der Stadtteilbibliothek gibt es nun helle, freundliche Räume, in denen Zwölf- bis 21-Jährige willkommen sind.
Bereits vor vier Jahren hatten die Bezirksverordneten beschlossen, eine zweite Einrichtung für Mädchen im Tempelhof-Schöneberg zu schaffen. Bisher gab es nur das Café Pink an der Goltzstraße. Betrieben wird es seit 30 Jahren von der Stiftung Pestalozzi-Fröbel-Haus, und die hat auch die Regie im neuen Treff übernommen. „Das ist genau der richtige Träger, wir haben beste Erfahrungen mit ihm gesammelt“, sagte Jugendstadtrat Oliver Schworck (SPD) bei der Eröffnung des Treffs.
Zwar sollten Jugendeinrichtungen generell offen für alle sein, aber es bestehe auch ein dringender Bedarf nach einem geschützten Raum ohne Jungen oder Männer. Das zeige allein die Tatsache, dass Mädchentage in ansonsten gemischten Jugendtreffs sehr gut ankämen. „Wir haben gesehen, wie schnell sich die Mädchen ihren Raum erobern“, so Schworck. Sie brauchen einen Ort, an dem sie unter sich sein und sich mit ihren Rechten, gesellschaftlichen Rollen und Fähigkeiten auseinandersetzen können. Einigen sei es auch nicht von den Eltern erlaubt, mit Jungen ihre Freizeit zu verbringen, ergänzt Oliver Schmidt, Bereichsleiter der bezirklichen Jugend- und Familienförderung.
Bisher hatte das benachbarte 3D-Medienhaus – ebenfalls eine Jugendeinrichtung – die Räume genutzt. Doch dort rückte man zusammen, sodass das FireFly in die Etage einziehen konnte. Gemeinsam mit den ersten jungen Besucherinnen wurden die Räume in den vergangenen Monaten eingerichtet und bunt gestaltet, berichtet Vanessa Lehmann, die mit zwei Kolleginnen die Einrichtung leitet. Nun gibt es einen Computerraum, einen Bewegungsraum, wo die Mädchen tanzen, boxen oder anderen Sport treiben können, Platz zum Kickern oder Pac-Man-Spielen, ein Büro, überall Sofas und Sessel zum Entspannen und eine geräumige Küche. „Das gemeinsame Kochen ist sehr beliebt und läuft super, vom Burgerbraten bis zum Kuchenbacken“, berichtet Lehmann.
Inzwischen habe sich schon ein harter Kern von rund 30 Stammbesucherinnen gebildet, für etwa 100 ist eine „mittlere Einrichtung“ wie das FireFly konzipiert. Auch ein Mädchenrat wird gerade aufgebaut, der bei der Gestaltung und beim Angebot mitreden will. Das Interesse ist groß, auch bei den Jüngeren. Deshalb heißt der Treff an einem Wochentag, derzeit am Freitag, schon Mädchen ab zehn Jahren willkommen. Die regulären Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 14 bis 19 Uhr, montags gibt es Online-Angebote.
Weitere Infos über den E-Mail-Kontakt firefly@pfh-berlin.de, auf pfh-berlin.de/firefly und unter Tel. 0151 15 07 83 46.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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