Neuer Begegnungsort für Nachbarn
Das Stadtteilzentrum Marie-Li ist offen für Ideen und bietet Raum für Gruppen
Die Arbeit ist bereits vor einigen Monaten angelaufen, Anfang Juli wurde die offizielle Eröffnung des neuen Stadtteilzentrums Marie-Li gefeiert. Wie der Name schon andeutet, gibt es zwei Standorte. Einer befindet sich in der Bruno-Möhring-Straße 7 in Marienfelde, der andere im Gemeinschaftshaus Lichtenrade in der Barnetstraße 11.
An der Bruno-Möhring-Straße hat das Stadtteilzentrum eine frisch renovierte Etage bezogen, die zuvor von der benachbarten Kita genutzt wurde. Die Besucherinnen und Besucher finden dort unter anderem einen Bewegungs- und einen Besprechungsraum, eine große Küche und eine Terrasse. Außerdem gibt es ein Tauschzimmer mit Kleidung, Büchern, kleinen Haushaltsgegenständen und Spielen. Gut erhaltene Spenden sind immer gern gesehen.
Einer der Mitarbeiter ist Johannes Franck. „Vor allem geht es uns darum, Menschen aus der Nachbarschaft anzusprechen, die selbstständig etwas auf die Beine stellen wollen“, sagt er. Möglich sei vieles: Freizeit-, Bewegungs- oder Selbsthilfegruppen, Gesprächskreise, politisches Engagement. Die Gruppen können die Räume im Zentrum kostenfrei nutzen und bekommen am Anfang auch organisatorische Unterstützung.
Grundsätzlich soll das Haus ein Ort für alle werden, für Alte und Junge, egal welcher Herkunft. „Wir wollen auch der Einsamkeit begegnen“, so Franck. Einige Angebote gibt es bereits. Montags von 13 bis 15 Uhr öffnet das Eltern-Kind-Café, ab 16 Uhr wird gemeinsam genäht. Freitagnachmittags steht Yoga auf dem Programm. Außerdem gibt es „FairBoxen“ für Jugendliche, nach den Sommerferien soll auch ein Kurs für Erwachsene beginnen.
Eine Diskussionsgruppe trifft sich alle vier bis sechs Wochen. Im August soll es um das Thema „Krieg und Frieden“ gehen. „Mit dabei ist ein Fachreferent, damit es nicht eine bloße Bauchdiskussion ist“, so Franck. Menschen aus unterschiedlichen Kulturen kommen zudem regelmäßig unter dem Motto „Was kochst denn Du?“ in der geräumigen Küche zusammen. Schließlich macht auch MobiJob, eine mobile Arbeitsberatung für Geflüchtete, Station in der Bruno-Möhring-Straße 7, nämlich jeden zweiten und vierten Freitag im Monat, von 10 bis 13 Uhr.
„Wir waren überrascht, wie viele aktive Menschen es hier schon gibt“, erzählt Franck. Zum Beispiel die Initiative Marienfelde, die sich 2007 gegründet hat. Zu Corona-Zeiten sei ihre Arbeit ein wenig eingeschlafen, nun treffen sich die Mitglieder wieder regelmäßig im Stadtteilzentrum. Die Gruppe habe sich unter anderem erfolgreich für die Sanierung des Dorfteichs eingesetzt, so Franck. Das nächste Projekt, das angegangen werden soll, ist die Verschönerung des tristen Kiepertplatzes am S-Bahnhof Marienfelde.
Für die Trägerschaft des senatsgeförderten Zentrums haben sich übrigens drei Einrichtungen zusammengetan: das Nachbarschaftszentrum in der ufaFabrik, das Pestalozzi-Fröbel-Haus und das Stadtteilzentrum Steglitz. Feste Öffnungszeiten gibt es zurzeit noch nicht, allerdings lädt Johannes Franck montags von 17 bis 19 Uhr zu einer offenen Sprechstunde ein. Dort können Interessierte ihre Ideen mit ihm besprechen. Eines ist zu beachten: Das Stadtteilzentrum ist in der ersten Etage, also nicht barrierefrei. „Ein Aufzug ist unser großer Wunsch für die Zukunft. Wir müssen gucken, wie wir das finanziell hinkriegen“, sagt Franck.
Weitere Informationen gibt es unter stz-marie-li.de. Zu erreichen ist das Zentrum unter hallo@stz-marie-li.de und unter der Telefonnummer 0173 308 26 89.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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