Ideen für eine riesige Grünfläche
Bezirk stellt Landschaftsplan für den Freizeitpark Marienfelde und sein Umfeld auf
Das Bezirksamt stellt derzeit einen Landschaftsplan auf, dessen Herzstück der Freizeitpark Marienfelde ist. Erklärtes Ziel: Erhalt und Weiterentwicklung des Grüns mit seiner vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt.
Die Planungen für den künftigen Landschaftspark Marienfelde umfassen eine Fläche von 120 Hektar. Die östliche Grenze bildet das Gewerbegebiet Motzener Straße, die südliche der Schichauweg. Im Westen reicht das Gebiet bis zum Schlehenberg und Diedersdorfer Weg, im Norden bis zur Straße 478 und Nahmitzer Damm.
„Wir haben hier ein Riesenpotenzial. Nicht alles in der Stadt muss für Wohnungsbau genutzt werden“, sagt Umweltstadtrat Oliver Schworck (SPD). Außerdem würde in Berlin langsam der Grund und Boden für grüne Ausgleichsmaßnahmen knapp, die nötig sind, wenn anderswo Flächen versiegelt werden und/oder beispielsweise Eidechsen umgesiedelt werden müssen. Dafür sei die Fläche im äußersten Süden des Bezirks perfekt. Einige Eckpunkte des Plans: Für den Freizeitpark, angelegt auf einer ehemaligen Mülldeponie, wird ein Pflegekonzept entwickelt, unter anderem geht es darum, den oft ausgetrockneten Wechselkrötenteich mit Wasser zu versorgen. Die Gewächshäuser der 2008 geschlossenen Bezirksgärtnerei am Diedersdorfer Weg verschwinden, einen Teil der Fläche soll die angrenzende Naturschutzstation für Umweltbildung nutzen. Übrigens: Ursprünglich hatte das Land Berlin vor, das Gärtnerei-Areal zu verkaufen, es fand sich aber kein Interessant. Nun wird es an den Bezirk rückübertragen.
Acker oder Grünland
Weiterhin ist vorgesehen, die Grünverbindung Güteraußenring, die im Gewerbegebiet Motzener Straße beginnt, bis zum Diedersdorfer Weg zu verlängern. Die Kleingartenkolonie Birkholz bleibt unangetastet. Die Fläche nördlich des Freizeitparks soll weiter als Acker oder Grünland genutzt werden. Allerdings hat das angrenzende Bundesinstitut für Risikobewertung das Recht, auf Teilen des Areals Erweiterungsbauten zu errichten. „Hier müssen wir verhandeln, um möglichst viel Grün zu sichern“, sagt Dennis Born vom Umwelt- und Naturschutzamt. Denkbar sei es beispielsweise, dem Institut den ehemaligen Parkplatz der Alliierten am Fuße des Radarbergs für eine Bebauung zu überlassen.
Ähnlich verhält es sich im Süden am Schichauweg, wo das Bundesumweltamt einen Standort betreibt, das ebenfalls Expansionspläne hat. Der Bezirk strebt an, einen grünen Puffer zwischen eventuellen Neubauten und den Erholungsflächen zu sichern. Direkt nebenan gibt es ein drittes Gebiet, das nicht dem Bezirk gehört – das ehemalige Klärwerk-Grundstück der Wasserbetriebe. Auf der westlichen Teilfläche stehen bereits heute Pferde, denkbar sei, dass auch im östlichen Teil bald Tiere des Ponyhofs „Flotte Hufe“ weiden, so Michael Sydow, Leiter des Bereichs Naturschutz. „Möglicherweise pachten wir das Gelände von den Wasserbetrieben.“ Er hofft, dass der Landschaftsplanentwurf noch in diesem Jahr erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden kann und 2021 eine Bürgerbeteiligung folgt.
Wer sich das Gelände anschauen möchte, hat am 19. September eine gute Gelegenheit dazu. Von 14 bis 16 Uhr steht ein Spaziergang mit Naturranger Björn Lindner und Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) auf dem Programm. Eine Anmeldung unter www.berlin.de/ba-tempelhof-schoeneberg/ueber-den-bezirk/spaziergaenge/ bis zum 13. September ist notwendig.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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