Moped, Bierflaschen und anderer Müll
Im Klosterteich wird immer mehr Abfall entsorgt

Der Klosterteich liegt eigentlich in einer schönen Grünanlage, doch Freude daran kommt bei dem vielen Müll nicht auf. | Foto: Philipp Hartmann
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Als Rudolf Kolczyk an einem Sommermorgen auf seiner gewohnten Runde mit Terrier-Mischling „Rona“ Gassi ging, staunte er nicht schlecht. Am Klosterteich angekommen, erblickte er ein Moped, das im Wasser trieb. Es war der Höhepunkt dessen, was er seit etwa einem Jahr beobachtet.

Das Kleingewässer an der Maximilian-Kaller-Straße, wo Rudolf Kolczyk seit zehn Jahren wohnt, wird zunehmend als willkommene Entsorgungsmöglichkeit genutzt. Es liegt in einer kleinen Grünfläche unweit der Hildburghauser Straße und der Marienfelder Allee, die direkt an das Gelände der Katholischen Schule Sankt Hildegard und ein Caritas-Seniorenwohnhaus grenzt. Neben dem besagten Moped, das später von Einsatzkräften der Feuerwehr herausgezogen wurde, seien laut Kolczyk auch schon Fahrräder im Klosterteich gelandet.

Eine solche Beobachtung können wir bei unserem Besuch vor Ort nicht machen, doch Müll entdecken wir auch so reichlich. Bierflaschen schwimmen an der Oberfläche des von „Entengrütze“ bedeckten Teichs. Im Schilf liegen leere Tetra-Paks und ein Fahrradsattel. Noch dreckiger sieht es rund um die Sitzbänke aus. Das Loch im Boden daneben wirkt, als habe dort mal ein Mülleimer gestanden. Rudolf Kolczyk zufolge sei dieser jedoch „weggetreten“ worden. Er habe anscheinend „gestört“. Statt im Eimer liegen rund um die Bänke jetzt Taschentücher, Kronkorken, unzählige Zigarettenstummel und eine Haarbürste. Ekel empfinde er, wenn er dreimal täglich mit seinem Hund hier vorbeikomme, erzählt uns der Anwohner. Und zwei Damen, die vorbeilaufen, sagen, dass vom Klosterteich speziell in den Sommermonaten ein ziemlich übler Geruch ausgehe. Der Fischotter in der Mitte, eine Bronzeskulptur von Rose-Maria Stiller aus dem Jahr 1983, behält trotz allem seine anmutige Haltung.

Rudolf Kolczyk kann dessen Anblick allerdings schon lange nicht mehr genießen. Er berichtet, dass sich seit etwa einem Jahr in den Abendstunden oft Gruppen zum Feiern am Ufer treffen. Dann wird getrunken und geraucht. Wo der Abfall bleibt, interessiert da kaum jemanden. So landet die Bierpulle schnell im Wasser und die Kippe wird auf den Boden geschnipst. „Die Anwohner aus unserem Wohnhaus maulen inzwischen alle rum“, erzählt Kolczyk, der wegen des Zustands auch schon zweimal beim Bezirksamt anrief. Seine Beobachtungen konnte er dabei jedoch nur dem Anrufbeantworter mitteilen. Einen Rückruf habe er nicht bekommen.

Vor wenigen Wochen habe er mal ein paar Mitarbeiter des Grünflächenamts am Klosterteich gesehen. „Die haben die Hecken zurückgeschnitten. Ansonsten ist das alles verwahrlost und zugewachsen“, sagt er. Für eine Verbesserung der Situation wünsche er sich, dass zum Beispiel das Ordnungsamt in den Abendstunden Kontrollgänge durchführt. Rudolf Kolczyk sagt, er hätte gerne mal wieder das Gefühl, „in einem anständigen Umfeld zu leben“.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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