Ein Projekt der Leidenschaft
Schmetterlingshaus der Naturwacht eingeweiht

Die Staatsekretärin für Verbraucherschutz, Margit Gottstein (links), trägt ein lebendes Exemplar auf der Bluse. Natur-Ranger Björn Lindner (Mitte) und seine Kollegen weihten mit ihr zusammen das neue Schmetterlingshaus ein. | Foto: Philipp Hartmann
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  • Die Staatsekretärin für Verbraucherschutz, Margit Gottstein (links), trägt ein lebendes Exemplar auf der Bluse. Natur-Ranger Björn Lindner (Mitte) und seine Kollegen weihten mit ihr zusammen das neue Schmetterlingshaus ein.
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Sie flattern munter umher, landen auch schnell mal auf dem Kopf oder auf der Hand. In Marienfelde lassen sich Schmetterlinge aus nächster Nähe betrachten. Am 29. Juni fand die Einweihung für das Schmetterlingshaus statt. Mit ihm verfügt die Naturwacht über eine neue Attraktion, um Kindern und Erwachsenen die Natur näherzubringen.

Es wurde so konzipiert, dass die Besucher alle vier Stadien beobachten können – vom Ei zur Raupe, über die Puppe bis zum Schmetterling. „Das finde ich total beeindruckend“, sagt Schirmherrin Margit Gottstein, Staatssekretärin für Verbraucherschutz, die das Haus als „Projekt der Leidenschaft sehr engagierter Mitarbeiter“ bezeichnet. „Ich kenne einige Schmetterlingshäuser in Deutschland und auf der Welt, die sehr aufwendig sind. Hier hat man sich eine einfache Lösung ausgedacht und die ist vollkommen überzeugend.“ Die Senatsverwaltung legte mit einer Projektfinanzierung die Grundlage.

Die Einrichtung ist liebevoll gestaltet. Auf der einen Seite befindet sich ein in Kästen angelegtes Beet mit Brennnesseln. Das ist eine wichtige Futterpflanze für verschiedene Schmetterlingsarten. Hier schlüpfen die Raupen aus den Eiern und fressen sich Substanz an. In luftdurchlässigen Boxen verpuppen sie sich und entwickeln sich anschließend zu fertigen Schmetterlingen. Hunderte schwirren auf der anderen Seite des Raums durch die Gegend. Dort ist ihre Futterstelle. An der Decke hängen Baumscheiben aus Birkenholz. Sie werden regelmäßig mit frischen Orangenscheiben bestückt, denn Schmetterlinge lieben den süßen Fruchtsaft. Er ist ihr Nektarersatz, bevor sie in die freie Natur entlassen werden. Die Raummitte dient als Informationsbereich. Wer die Struktur der Schmetterlingsflügel untersuchen und verstehen möchte, findet hier auch ein Mikroskop.

„Man lernt jedes Mal etwas, wenn man hierher kommt. Gerade in Berlin ist das wichtig, weil die Kinder in der Stadt relativ wenig mit unberührter Natur zu tun haben“, sagt Margit Gottstein. „Ich habe heute Morgen in der Senatsverwaltung gesagt, dass ich gleich das Schmetterlingshaus besuchen darf – für mich der schönste Termin des Jahres.“ Über diese Aussage dürfte sich auch Natur-Ranger Björn Lindner freuen, der sich mit seinen Kollegen um die Pflege kümmern wird.

Das Schmetterlingshaus der Naturwacht soll nicht in Konkurrenz zu Tropenhäusern wie beispielsweise in der Biosphäre Potsdam treten. Es werden ausschließlich heimische Schmetterlingsarten gezeigt – und die Auswahl ist riesig. In Berlin und Brandenburg gibt es gut 2400. Auf dem Gelände der Naturwacht in Marienfelde konnten bereits 170 nachgewiesen werden. 14 sind aktuell im Schmetterlingshaus zu bestaunen. Unter ihnen befinden sich unter anderem Trauermantel, Zitronenfalter, Tagpfauenauge, Schachbrettfalter und Admiral. In Zeiten des Insektenschwunds gelte es vor allem, so Lindner, auf die Vielfalt der heimischen Arten aufmerksam zu machen. „Eine Welt ohne Insekten sollte uns bedenklich stimmen, denn dann gibt es uns nicht mehr lange.“

Geöffnet ist die Naturwacht, Diedersdorfer Weg 3-5, dienstags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, sonnabends von 10 bis 18 Uhr sowie sonntags von 12 bis 16 Uhr. Bei Gruppen wird um eine Anmeldung gebeten unter Telefon 75 77 47 66 oder buero@naturwachtberlin.de. Montag ist Schmetterlingstag für Kitagruppen ohne Anmeldung. Weitere Informationen unter www.naturwachtberlin.de.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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