Wissenwertes über ein Wäldchen
Waldlehrpfad in der Feldmark mit neuen Tafeln ausgestattet

Sieglinde Dürr, Monika Gäsche und Regina Pribyl vor einer der neuen Tafeln in der Marienfelder Feldmark, die über gefiederte Waldbewohner informiert. | Foto:  Schilp
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  • Sieglinde Dürr, Monika Gäsche und Regina Pribyl vor einer der neuen Tafeln in der Marienfelder Feldmark, die über gefiederte Waldbewohner informiert.
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Die Bürgerinitiative „Rettet die Marienfelder Feldmark“ hat am 14. Mai einen neuen Lehrpfad im Wäldchen am Königsgraben eröffnet. Eine gute halbe Stunde dauert es, eine Runde zu drehen und sich mit Informationen zu versorgen.

„Es ist eine alte Erfahrung, dass man nur das, was man kennt und schätzt, auch bewahren will. Und dazu möchten wir beitragen“, sagt Regina Pribyl von der Initiative. Das Wäldchen ist tatsächlich ein Kleinod, die meisten Bäume haben mehr als 100 Jahre auf dem Buckel. Auf einer Handvoll Tafeln ist nun Wissenswertes über die Geschichte des Königsgrabens und des Waldes zu erfahren. Vögel, die hier anzutreffen sind, werden vorgestellt, die Bedeutung von Totholz erklärt und ein Querschnitt durch eine Eiche zeigt, was es mit den Jahresringen auf sich hat.

Den ersten Waldlehrpfad mit kleineren Tafeln hat die Initiative bereits vor 15 Jahren installiert, doch sie waren kaum noch lesbar und mussten dringend erneuert werden. Dass es geklappt hat, ist vielen Akteuren zu verdanken, wie Regina Pribyl erklärt. Naturranger Björn Lindner machte thematische Vorschläge, Revierförster Stefan Voigt gab sein Okay für das Vorhaben. Die Mitglieder der Lokalen Agenda 21 halfen bei der Formulierung der Texte, Fotograf Eckhard Baumann öffnete sein Archiv und Grafikerin Camilla Hoffmann übernahm die Gestaltung. Geld gab es aus dem bezirklichen Sozialfonds und die Lichtenrader Sparkassenfiliale spendierte die nötige Summe für die Stative.

Die Bürgerinitiative hat aber noch mehr vor. Sie möchte unter den Tafeln für die Erwachsenen sechs weitere für Kinder anbringen. „Im Prinzip sind sie fertig, wir hoffen, dass es bald noch einmal einen Zuschuss auf dem Sozialfonds gibt“, sagt Sieglinde Dürr. Sie hat den ersten Info-Pfad entwickelt und gehört seit vielen Jahren zu den Feldmarkrettern, Die hatten sich 1985 gegründet hat, um die Marienfelder Feldmark, heute die letzte landwirtschaftliche Fläche im Süden Berlins, zu erhalten.

Dass das Wäldchen bleibt, scheint sicher. Es steht bereits seit 1962 unter Landschaftsschutz. Vor fünf Jahren haben die Bezirksverordneten sich dafür ausgesprochen, auch die westlich angrenzende Feldmark als Schutzgebiet auszuweisen. Die zuständige Senatsumweltverwaltung hat die Fläche daraufhin in ihre interne Prioritätenliste aufgenommen. Wann aus dem Plan Wirklichkeit wird, steht aber noch nicht fest. „Es wurde vereinbart, dass der Bezirk den Zeitraum nutzt, die Datengrundlagen für die Unterschutzstellung durch gezielte Fachgutachten zu Flora und Fauna vorzubereiten und zu verbessern“, so Umweltstadträtin Saskia Ellenbeck (Grüne).

Wie ist der Lehrpfad zu erreichen? Vom kleinen Parkplatz an der Ecke Blohm- und Egestorffstraße geht es ein paar Meter in den Wald. Bei der ersten Möglichkeit links abbiegen. Dem Weg bis zum Weizenfeld folgen und dort nach rechts laufen. Dort trifft man auf die erste Tafel. Ein paar Meter weiter steht die „Müller Linde“ samt Gedenktafel, die an die Ingetraud Müller (1936-2008) erinnert, die „Mutter“ der Bürgerinitiative.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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