Verlängerung des Schichauwegs abgelehnt
Gewerbegebiet Motzener Straße soll anderweitig verkehrlich erschlossen werden
Die Aufregung war groß, nachdem Christoph Götz-Geene (SPD) im März einen Antrag zur Verlängerung des Schichauwegs zur B101 in die BVV eingebracht hatte. Nach der letzten Sitzung des Verkehrsausschusses vor der Sommerpause ist klar, dass die Straße nicht angetastet wird. Der Antrag erhielt keine Mehrheit. Stattdessen soll nun ein Gutachten erstellt werden.
Dieses soll klären, wie das Gewerbegebiet Motzener Straße auf andere Weise verkehrlich besser erschlossen werden kann. Darauf einigten sich SPD, CDU, Grüne und Linke in der Bezirksverordnetenversammlung. „Wir akzeptieren, dass die Verlängerung des Schichauwegs im Bezirk nicht konsensfähig ist, freuen uns aber, dass unsere Initiative eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Frage der Erschließung des Gewerbegebiets mit seinen rund 200 Firmen und 5000 Arbeitsplätzen ausgelöst hat“, so Christoph Götz-Geene.
Die Verbesserung der Verkehrsbeziehungen ins Umland sei das gemeinsame Ziel aller Fraktionen, erklärten die Sozialdemokraten. Für die Unternehmen geht es vor allem darum, schneller als bisher zum südwestlich gelegenen Güterverkehrszentrum Großbeeren zu kommen.
Das Gutachten soll dafür verschiedene Lösungen aufzeigen und die Belange des Klima-, Natur- und Landschaftsschutzes sowie der Wirtschaftlichkeit berücksichtigen. Im Fokus stehen insbesondere die wegen regelmäßig langer Rückstaus als problematisch angesehenen Kreuzungen Motzener Straße/Nahmitzer Damm und Nahmitzer Damm/Friedenfelser Straße. Dort sollen die Gutachter die Umgestaltung untersuchen mit dem Ziel, die Einführung einer gemeinsamen Bus- und Lkw-Spur auf dem Nahmitzer Damm sowie die Bündelung der Transporte zur Reduzierung der Anzahl der Lkw-Fahrten herbeizuführen. „Wir dürfen nun auf die anstehende Arbeit des Bezirksamts und der externen Gutachter gespannt sein und perspektivisch auf die Umsetzung hilfreicher Maßnahmen hoffen“, äußerte sich Götz-Geene.
„Richtig ist, dass der Güterverkehr vom und zum Gewerbegebiet über den Knotenpunkt Nahmitzer Damm/B101 problembehaftet ist. Doch eine Lösung kann nicht sein, das Gebiet entlang der Marienfelder Feldmark durch eine neue Straße zu zerschneiden und zahlreiche Anlieger damit zu belasten. Vielmehr werden dadurch neue Probleme geschaffen,“ erklärte der Lichtenrader Bezirksverordnete Christian Zander (CDU) bereits Anfang Mai. „Deswegen ist es gut, dass wir mit der der gemeinsamen Initiative nun untersuchen, wie ein modernes Mobilitätskonzept aussehen kann, dass die Belange von Natur und Klima, erholungssuchenden Menschen und Wirtschaft in Einklang bringt“, ergänzte der CDU-Bundestagsabgeordnete Jan-Marco Luczak. „Die Flächen südlich des Schichauwegs müssen als Landschaftsschutzgebiete unter Schutz gestellt werden. Der Freizeitpark ist um das Gelände der ehemaligen Bezirksgärtnerei und des Klärwerks zu erweitern“, sagte Ralf Kühne. Der stadtentwicklungspolitische Sprecher der Grünen zeigte Verständnis für das Unternehmensnetzwerk Motzener Straße und dessen Wunsch nach besserer Verkehrsanbindung. „Hier bedarf es eines Gesamtkonzepts, nicht einer Erweiterung des Straßenangebotes an einer einzelnen Stelle“, gab er jedoch zu Bedenken.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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