„Undurchdacht und wenig hilfreich“
Kritik zu Fahrradschienen am Bahnübergang
Dass der noch bis 2021 gesperrte Bahnübergang Säntisstraße keine barrierefreie Überquerungsmöglichkeit mehr bekommen wird, ist bereits hinlänglich bekannt. Nun gibt es jedoch neue Kritik. Im Fokus diesmal: die neuen Fahrradschienen.
Wie uns Holger Ludewig, Projektleiter für den Ausbau der Fernbahngleise der Dresdner Bahn, mitteilte, sind diese am 27. September an der provisorischen Fußgängerbrücke montiert worden. Nach monatelangen Verhandlungen konnte dies als kleines Entgegenkommen der Deutschen Bahn gewertet werden, um das Überqueren des Bahnübergangs zumindest für Radfahrer zu erleichtern. Die Art und Weise, wie die Schienen an der Brücke angebracht wurden, ist offenbar jedoch nicht sonderlich gelungen.
Berliner-Woche-Leserin Antje D., die regelmäßig mit ihrem Fahrrad dort unterwegs ist, schilderte uns ihre Erfahrungen. „Es wirkt eher lieblos hingerotzt ohne Sinn und Verstand. Die Schiene wurde direkt unter dem Handlauf angebracht und deshalb muss das Fahrrad auch immer schräg gehalten werden“, berichtet sie. Pedalen und Fahrradständer würden ihr zufolge an den Halterungen des Handlaufs und den Kanten der Schiene schleifen und somit das Schieben erheblich erschweren. „Mit einem Fahrradkörbchen, in dem sich vielleicht noch ein Einkauf befindet, ist das kaum zu bewerkstelligen. Der Clou ist das Ende der Schiene, die direkt an einem Pfeiler endet, ohne einen Auslauf für das Rad zu haben. Somit muss man das Rad auf der Schräge aus der Schiene heben, um auf den waagerechten Brückenteil zu gelangen. Noch gefährlicher gestaltet sich das Einfädeln des Rades von oben nach unten“, schreibt Antje D. Es sei eine „hakelige, undurchdachte und wenig hilfreiche Konstruktion“ und für Rechtshänder zusätzlich problematisch, da sie nur auf der jeweils linken Seite montiert wurde.
„Eigentlich schade um das Geld, das dafür ausgegeben wurde“, so das Urteil der Anwohnerin. Sie sei zutiefst enttäuscht und werde nun wahrscheinlich doch weiterhin den Umweg über die Buckower Chaussee mit den vielen Baustellen nehmen, so Antje D.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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