Bei Rot ruhig weitergehen
Verkehrslenkung lehnt Ampelumstellung ab

Das Kinder- und Jugendparlament fordert längere Ampel-Grünphasen für Fußgänger an der Kreuzung Marienfelder Allee und Hildburghauser Straße beziehungsweise Nahmitzer Damm. Doch die Verkehrslenkung Berlin winkt ab.

Die Zeiten seien so berechnet, dass ein normal schneller Fußgänger es in aller Regel schaffe, die Straße zu überqueren – auch wenn er sie erst in der letzten Grünsekunde betrete, heißt es in einem Schreiben an das Bezirksamt. Der Passant könne ruhig weitergehen, wenn die Ampel auf Rot springt, denn es folge eine „Schutzzeit“. Sie sorge dafür, dass die Autos erst nach einer Weile freie Fahrt signalisiert bekämen.

An der Kreuzung, um die es dem Kinder- und Jugendparlament geht, seien Grünphasen für Fußgänger nicht immer gleich lang. Grund: Die Ampeln werden nicht nur nach Verkehrsaufkommen gesteuert, sondern berücksichtigen vor allem auch die BVG-Busse. Die Großen Gelben melden sich nämlich per Funk bei der Ampel an. Diese verändert dann ihre Schaltung so, dass die Fahrzeuge möglichst ohne Halt passieren können, indem sie die Grünzeit verlängert oder sie in der vorherigen Phase früher abbricht. Deshalb variieren automatisch auch die Freigabezeiten für die Fußgänger. Garantiert sei jedoch immer eine „Mindestquerungszeit“.

Komplizierend kommt hinzu, dass die Ampelanlage mit der benachbarten an der Hildburghauser und Friedenfelser Straße kommunziert. „Die Steuerung der Knotenpunkte bewegt sich in den Spitzenstunden bereits an der Grenze der Leistungsfähigkeit“, teilt die Verkehrslenkung mit. Eine Verlängerung der Grünphase für Fußgänger würde an anderer Stelle eine Verkürzung nach sich ziehen. Dann wiederum müsste mit Rückstaus gerechnet werden – und mit wartenden Autos auf den Fußgängerfurten.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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