Gewerkschaft kündigt Aktionen zum Erhalt der Arbeitsplätze bei General Electric an
General Electric (GE) will das Werk in Marienfelde schließen. Rund 500 Mitarbeiter wären betroffen.
Zunächst hatte die IG Metall heftigen Widerstand gegen diese Pläne angekündigt. Dem Protest schloss sich Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) an. Das Bezirksamt werde gemeinsam mit dem Betriebsrat und der IG Metall für den Erhalt der 500 Arbeitsplätze kämpfen.
Sie erinnert daran, dass noch vor Kurzem eine Millioneninvestition in das neue Schulungszentrum geflossen ist. „Das passt nicht zusammen und vor allem hat uns diese Nachricht so unvorbereitet ereilt“, erklärte Schöttler. Die Bürgermeisterin möchte sich gemeinsam mit dem Betriebsrat, der Belegschaft und der IG Metall zunächst einen Überblick über die Situation verschaffen.
Die Geschäftsführung hat den Beschäftigten ihre Pläne zum Stellenabbau bei GE in Europa präsentiert. In Berlin soll die komplette Fertigung bei GE Power Conversion in Marienfelde geschlossen werden.
Tempelhof-Schöneberg als Bezirk ist einer der wenigen noch vorhandenen Industriestandorte in Berlin. Mit dem Wegfall so vieler Arbeitsplätze in der industriellen Produktion wird er deutlich geschwächt. „Ziel in Berlin ist es, die industriellen Arbeitsplätze zu erhalten und zurückzuholen“, betont die Bürgermeisterin.
Der Bevollmächtigte der IG Metall Berlin, Klaus Abel, betonte gegenüber der Berliner Woche: „Wir werden nicht über die Entlassung von 500 Mitarbeitern verhandeln, sondern nur über die weitere Produktion in Marienfelde.“ Abel hält es für unakzeptabel und auch für wirtschaftlich wenig sinnvoll, den Standort zu schließen. „In Marienfelde werden Steuerungsanlagen für Windkrafträder gebaut“, erklärt er. „Diese Anlage dienen dazu, den Strom umzuwandeln, der in Windkraftanlagen produziert wird.“ Sie werden in allen Kraftwerken benötigt, sowohl in Kohlekraftwerken, als auch für Solaranlagen oder Windparks. Klaus Abel verweist darauf, dass die Mitarbeiter in Marienfelde schon viele Höhen und Tiefen erlebt haben. Das Werk wurde einst als AEG Marienfelde gegründet, wurde dann Convertin und Alstrom und gehört seit zwei Jahren zum amerikanischen Konzern General Electric. Für Januar kündigte Abel gewerkschaftliche Aktionen an.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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