Abriss, Neubau, Ankauf: Stadträtin Weißler legt Machbarkeitsstudie zur Bruno-Lösche-Bücherei vor

Die Bruno-Lösche-Bibliothek ist ein kulturelles, soziales und Bildungszentrum in Moabit, aber in die Jahre gekommen. | Foto: KEN
  • Die Bruno-Lösche-Bibliothek ist ein kulturelles, soziales und Bildungszentrum in Moabit, aber in die Jahre gekommen.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Moabit. „Ich habe hier die Hälfte meiner Kindheit verbracht“, schwärmt ein Moabiter, der immer noch gerne herkommt. „Sehr freundliche Mitarbeiter und ein toller Ort zum Lernen“, lobt eine regelmäßige Besucherin die Bruno-Lösche-Bibliothek. Die Bildungsstätte an der Perleberger Straße soll erweitert werden. Bezirksstadträtin Sabine Weißler (Grüne) hat dazu eine Machbarkeitsstudie vorgelegt.

Im November 2014 hatte die Bezirksverordnetenversammlung von Mitte die Studie per Beschluss angeregt. In der 1964 als Hauptstelle der Stadtbibliothek Tiergarten eröffneten, heutigen „Mittelpunktbibliothek“, benannt nach Bruno Lösche (1898-1963), dem SPD-Kämpen in der Nazizeit und Förderer des öffentlichen Büchereiwesens in Tiergarten in seiner Zeit als Stadtrat für Volksbildung 1946 bis 1963, ist es für die vielfältigen Aufgaben, die heute eine Bibliothek als stadtteilnahes Kommunikations- und Informationszentrum zu erfüllen hat, viel zu eng geworden.

Die Bibliothek macht Angebote für die Freizeitgestaltung, hilft bei der beruflichen Orientierung und unterstützt das (lebenslange) Lernen. In der gut bestückten Kinder- und Jugendabteilung werden Lesefähigkeit und Medienkompetenz der jungen Besucher gefördert.

Der Bibliotheksbestand umfasst 65000 Medien aller Art. Laufend werden 91 Zeitschriften und Zeitungen gehalten und stehen Titel der aktuellen Bestsellerliste der Zeitschrift „Der Spiegel“ zur Verfügung. Berühmt ist die Bruno-Lösche-Bibliothek für ihren seit 2008 bestehenden Krimi-Salon mit mehr als 6000 Bänden. Er sucht in Berlin Seinesgleichen. Nicht zu vergessen die Sondersammlung zu Kurt Tucholsky und Karl May.

Die Bezirksverordneten wollen eine noch bessere Versorgung der Bevölkerung mit den Dienstleistungen einer Bibliothek, mit modernen Medien und Angeboten der Lese- und Sprachförderung und gleichzeitig die Zusammenarbeit der Bibliothek mit den benachbarten Schulen stärken. Dafür braucht es Platz.

Das Gebäude, in der sich die Bruno-Lösche-Bibliothek befindet, ist in Privatbesitz. Stadträtin Weißler hat mit dem Eigentümer über einen Abriss beziehungsweise Teilabriss des Hauses gesprochen, was eine Bibliothekserweiterung auf 2000 Quadratmeter auf zwei Etagen möglich mache. Der Eigentümer hat sein Interesse bekundet.

Mit einem Neubau könnten gleichzeitig neue Wohnungen auf einer Fläche von 6500 Quadratmetern entstehen, doppelt soviele wie gegenwärtig. Dafür müsste allerdings laut Machbarkeitsstudie der geltende Bebauungsplan verändert oder aufgehoben und für die Bibliothek ein Übergangsdomizil gefunden werden. „Sollte es zu einer solchen Konstruktion kommen, würde das Bezirksamt auf die Sicherung eines Anteils sozialgebundener Wohnungen am Gesamtbestand am Standort dringen“, so Stadträtin Weißler.

Bauen muss auf jeden Fall der Eigentümer selbst. Um den Bestand der Bibliothek langfristig zu sichern, sei es für den Bezirk besser, die Etagen zu kaufen statt wieder anzumieten, heißt es in der Studie.

Bezirksstadträtin Sabine Weißler will nun auf der Grundlage dieser Machbarkeitsstudie beim Eigentümer abklopfen, ob das Modell für ihn „eine tragfähige Realisierungschance“ habe. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 863× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 378× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 710× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 782× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 355× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.