Lücke wird geschlossen
Auf der Brache an Turm- und Stromstraße ist ein Wohn- und Geschäftshaus geplant
Ein großer Parkplatz, ein Blumenverkauf, ein Dreigeschosser an der Ecke, ein in die Jahre gekommener Altbau: So präsentiert sich derzeit ein Areal auf der östlichen Seite der Turm- und Stromstraße. Jetzt gibt es Pläne für eine Bebauung.
Auf dem Gelände will ein Investor in den kommenden Jahren einen Komplex mit Wohn- und Geschäftshäusern bauen. Flächen für den Einzelhandel, Büros und 120 Wohnungen sollen entstehen. Neun Stockwerke und bis zu 32 Meter hoch wird das Ensemble aufragen, ein Pendant zum Schulheiss-Quartier gegenüber.
Investor ist das „Family Office“ von Unternehmer Leopold Stiefel (74), Gründer der Elek-tro-Kette Media Markt. Zuständige Tochterunternehmen für das Projekt in Moabit sind Digivest und MCBauinvest mit Sitz im bayerischen Ingolstadt. Das "Family Office" hat bereits vor mehreren Jahren das Grundstück an der belebten Moabiter Straßenkreuzung erworben. Dazu gehört auch das ehemalige Hertie-Kaufhaus.
Der Entwurf des Stuttgarter Büros Steimle Architekten sieht im Erdgeschoss und teilweise im ersten Obergeschoss Einzelhandelsflächen vor, in den beiden darüber liegenden Etagen Arztpraxen und Büros. Die Bruttogeschossfläche für diese gewerblichen Nutzungen beträgt 7900 Quadratmeter. Auf rund 12 000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche in einem von der Blockrandbebauung vor Lärm geschützten E-förmigen Gebäude sollen 120 Wohnungen, zumeist für Einpersonenhaushalte entstehen.
Bei diesem Bauprojekt kann das Bezirksamt das Modell der kooperativen Baulandentwicklung und damit einen verpflichtenden 30-prozentigen Sozialwohnungsanteil nicht anwenden. Das Grundstück liegt im Sanierungsgebiet Turmstraße. Der Investor möchte bisher freiwillig einen 20-Prozent-Anteil sozial geförderte Wohnungen einräumen. Wie auf einer öffentlichen Informationsveranstaltung im Rathaus Tiergarten bekannt wurde, will Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) mit dem Investor über eine Heraufsetzung der Quote verhandeln.
Der kleine Altbau bleibt erhalten. Das Gebäude aus dem Jahr 1866 steht unter Denkmalschutz. Der Investor will es kaufen, sanieren und in das Ensemble freistehend integrieren. Später könnte es als Café oder Restaurant genutzt werden, meinte "Family Office"-Geschäftsführer Ralf Schmitt bei der Vorstellung des Projekts. Der Abriss des dreigeschossigen Hauses ist für Herbst 2020 vorgesehen. Mit dem Bau soll im Frühjahr 2021 begonnen werden. Ralf Schmitt rechnet mit einer zweieinhalbjährigen Bauzeit.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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