Auf die Details kommt es an: Diskussion um den Spreeradweg
Die Informationsveranstaltung des Straßen- und Grünflächenamtes (SGA) am 12. März zum seit zehn Jahren angedachten Spreeradweg hat viele Bürger nicht zufriedengestellt.
Viele Fragen und Anregungen seien nicht behandelt worden, sagt Brigitte Nake-Mann, Aktivistin bei der Bürgerinitiative (BI) Silberahorn Plus. Gerade auch die Aussage von Stefan Tidow, Staatssekretär für Umwelt und Klimaschutz, es seien keine Diskussionen über Streckenvarianten mehr möglich, weil die sogenannten Ausführungsplanungen des SGA bereits liefen, fanden Bürger, die ein Mitspracherecht verlangen, problematisch. Nur noch Änderungen und Anpassungen im Detail seien denkbar, die sich aus den örtlichen Rahmenbedingungen ergeben können, so Staatssekretär Tidow.
Nun hat die Bürgerinitiative Silberahorn Plus, die sich verstärkt in die Diskussion um den Spreeradweg eingeschaltet hat, konkrete Änderungen und Anpassungen im Detail aufgegriffen. Zunächst nennt Brigitte Nake-Mann den Wegabschnitt zwischen Wullenwebersteg und Hansabrücke. Hier genüge, so Nake-Mann, die Wiederherstellung der wassergebundenen Oberfläche, „Tenne“ genannt, und der Erhalt des Weges in der vorhandenen Breite. Schließlich handele es sich um eine sogenannte Geschützte Grünanlage.
Die örtlichen Rahmenbedingungen lägen auf der Hand, meint Silberahorn-Plus-Streiterin Nake-Mann. Für Alltagsradler, E-Biker und Fernradtouristen stehe das neu asphaltierte Hansaufer gegenüber zur Verfügung. Viele Anwohner des betroffenen Abschnitts nutzten einfach das Grün „Schleswiger Ufer“ zur wohnortnahen Erholung. „Sie wenden sich nicht gegen den vorhandenen Radverkehr, aber gegen die Angebotsplanung für schnellen Radverkehr durch Asphaltierung nebst Pflasterrandstreifen“, erklärt Brigitte Nake-Mann und merkt an, dass ja laut Planung die Straße „Schleswiger Ufer“ ebenfalls asphaltiert werden soll; gute Bedingungen für den Spreeradweg zwischen Englischer Straße/Siegmundshof und Altonaer Straße.
Als ein weiteres „Planungsdetail“ nennt Brigitte Nake-Mann den Abschnitt „Bellevue Ufer“, nach den Worten des verantwortlichen Büros wegen der engen Platzverhältnisse „problematisch“. Silberahorn Plus schlägt vor: „Der gepflasterte Weg am Bellevue Ufer bleibt in Breite und grober Pflasterung erhalten.“ Schließlich steht schnellen Radfahrern das gegenüber liegende Ufer zur Verfügung: Dort gibt es weitaus mehr Platz und viel weniger Konfliktpotenzial. Zweiter Vorschlag: Das Helgoländer Ufer soll asphaltiert und als Fahrradstraße ausgewiesen werden. „Damit ergäbe sich eine fahrradfreundliche Verbindung“, so Brigitte Nake-Mann.
Allgemein fordert die Bürgerinitiative Silberahorn Plus, der Radverkehr dürfe nicht auf Kosten von Fußgängern und Grünflächen gefördert werden. Für Radwege sollten vielmehr Flächen herangezogen werden, die bisher der Individualverkehr nutzt.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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