Bewohner in der Quitzowstraße erleben albtraumhafte Modernisierung

Moabit. Überall in der Stadt werden Dachstühle ausgebaut. Was aber die Mieter eines Moabiter Wohnhauses derzeit erleben, spottet jeder Beschreibung.

Seit vor einem knappen Jahr die Modernisierung am Eckhaus in der Quitzow- und Havelberger Straße begonnen hat, erleben insbesondere die Mieter im vierten Stock einen Albtraum.

Allein in seiner Wohnung sei es seit Ende Februar zu vier Wassereinbrüchen gekommen, berichtet ein Mieter. Bei Regen sind in den Wohnungen bis hinunter in den ersten Stock Decken und Wände nass. In der obersten Etage sprudelt das Wasser geradezu aus der Deckenleuchte. Drei Nachbarn, so der Mieter, seien regelrecht abgesoffen und mussten ihre Wohnungen verlassen.

Aber damit noch nicht genug: Bis vor Kurzem waren im Treppenhaus auf allen Etagen die Durchbrüche zum künftigen Fahrstuhl nur mit einer dünnen Folie „gesichert“. Jetzt wurden Pressholzplatten hingenagelt. Im Treppenhaus gab es kein Licht.

Für den Dachausbau wurde ein Schornstein abgerissen und vermauert. In einer Wohnung meldete die Therme einen lebensgefährlichen Gasrückstau. Wer über den Hof zu den Mülltonnen geht, muss ebenfalls um sein Leben fürchten: Bauschutt, Abfall und brennende Zigarettenkippen werden einfach vom Dach in den Hof geworfen.

Begehung am 9. August

Trotz mehrfacher Hinweise der Mieter auf die unhaltbaren Zustände reagierten die Hausverwaltung und die Eigentümerfirma, die SNGR „Life is good“ GmbH & Co. KG, erst nach einem rbb-Bericht. Man habe der Baufirma gekündigt und würde „Notmaßnahmen einleiten“, teilte ein Rechtsanwalt dem Sender mit.

Am 22. Juli hatte ein Bewohner einen Brandbrief ans Bezirksamt geschickt. Vier Tage später antwortete die Bau- und Wohnungsaufsichtsbehörde. Am 9. August werden Mitarbeiter Haus und Wohnungen besichtigen. Ein „Verfügungsberechtigter“ der Eigentümerfirma sei ebenfalls geladen, „um gegebenenfalls wegen der Beseitigung von etwa vorhandenen Mängeln an Ort und Stelle verhandeln zu können“. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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