"Botschaft für Kinder“ des SOS-Kinderdorf-Vereins offiziell eröffnet

Neues Flagschiff des SOS-Kinderdorfvereins: die "Botschaft für Kinder" an der Lehrter Straße in Moabit. | Foto: KEN
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  • Neues Flagschiff des SOS-Kinderdorfvereins: die "Botschaft für Kinder" an der Lehrter Straße in Moabit.
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Moabit. Mit 1000 Gästen, einem Grußwort des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller (SPD), mit einer Gesprächsrunde der Akteure auf dem Podium und mit einem bunten Familien- und Kennenlernnachmittag ist die neue Einrichtung des Vereins SOS Kinderdorf, die „Botschaft für Kinder“, offiziell eröffnet worden.

Baustart für das sechsgeschossige Gebäude an der Lehrter Straße 66 war im Januar 2015. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro Ludloff und Ludloff.

Das neue Haus des SOS Kinderdorfs steht in Berlin und sei wie Berlin: jung, innovativ und vielfältig, so Wolfgang Graßl, Regionalleiter des SOS-Kinderdorf-Vereins und Geschäftsführer der gemeinnützigen Botschaft für Kinder GmbH. SOS Kinderdorf habe sich seit den Anfängen in Tirol in den 1950er-Jahren stets dank neuer Ideen weiterentwickelt. „Eine der innovativen Idee war „SOS Kinderdorf zieht in die Stadt“, sagte Graßl. 2005 wurde das Berliner Dorf in Moabit gegründet.

Die "Botschaft für Kinder" ist ein Bildungs- und Begegnungszentrum. Es ist zum einen ein Ort für berufsausbildende und -qualifizierende Angebote für junge Menschen mit Förder- und Unterstützungsbedarf im Bereich Büromanagement und Gastronomie. In der Botschaft für Kinder befindet sich neben einem Info-Zentrum über den Verein das inklusive Hotel Rossi mit Restaurant und Tagungsbereich für bis zu 250 Teilnehmer. Die "Botschaft für Kinder" will zum anderen aber auch ein Forum sein, in dem sich Vertreter aus Politik und verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen austauschen. „Eingeladen sind Experten aus der Kinder- und Jugendhilfe, sozialen Organisationen und die interessierte Öffentlichkeit“, erklärte Kirsten Spiewack, Leiterin des SOS Kinderdorfs Berlin. „Allen gemeinsam wird sein, sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern, Jugendlichen und Familien in erschwerten Lebenslagen einzusetzen.“

„Es ist besser, in der Bundeshauptstadt Einfluss auf die Politik zu nehmen“, sagte Kay Vorwerk, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer des in München ansässigen SOS-Kinderdorf-Vereins. „Wenn wir eine Wirkung erzielen wollen für Kinder und Jugendliche in erschwerten Lebenslagen, dann ist es hier in Berlin schon richtig. Wir mischen uns dann ein, wenn es um das Wohl benachteiligter Kinder und Jugendlicher und ihre Rechte geht“, so Kay Vorwerk.

In der "Botschaft für Kinder" wird Lobbyarbeit geleistet oder, wie es Norbert Struck vom Paritätischen Wohlfahrtsverband ausdrückte, „unterdrückte Wirklichkeiten von Kindern und Jugendlichen zur Sprache gebracht“. Wie diese aussehen, erläuterte der Regierende Bürgermeister, Michael Müller. Rund 170 000 Kinder in Berlin leben in Hartz-IV-Familien, das sind 32 Prozent aller Berliner Kinder. Betroffen von Armut sind Kinder aus Familien mit nur einem erziehenden Elternteil, meist sind es die Mütter, aus Familien mit gesundheitlichen Problemen, aus Familien mit vielen Kindern und aus Familien, in denen ein Elternteil eine ausländische Staatsangehörigkeit habe.

Michael Müller bedankte sich für die konkrete Hilfe, die das SOS Kinderdorf in Berlin leiste. Es mache vor, was es bedeute, von Solidarität in einer Gesellschaft zu sprechen, wenn sich viele Menschen für andere, in diesem Fall für Kinder und Jugendliche, engagierten. „Ich hoffe, dass von hier immer neue Signale ausgehen, die deutlich machen: Wir haben eine soziale Situation der Kinder und Jugendlichen, mit der wir uns nicht abfinden können und wollen“, sagte das Stadtoberhaupt.

In Deutschland helfen insgesamt rund 3400 Kinderdorf-Mitarbeiter in 43 Einrichtungen mehr als 95 000 Menschen. Der SOS-Kinderdorf-Verein unterstützt darüber hinaus 127 SOS-Einrichtungen in 42 Ländern der Erde. KEN

Mehr Infos zu SOS Kinderdorf in Berlin gibt es unter

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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