Bürger kritisieren Gewobag-Bauvorhaben neben der Verkehrsschule

Die Jugendverkehrsschule (JVS) Moabit ist gesichert. Bürgeraktivisten wie Reinhard Nake sehen jedoch neues Ungemach auf die Bremer Straße zukommen: die Bebauung des Nachbargrundstücks.

Reinhard Nake sagt, eine Bebauung neben der Jugendverkehrsschule sei planungsrechtlich unzulässig. Der Architekt und Verkehrsexperte verweist auf die bereits überschrittene Versiegelung der Fläche gemäß Baunutzungsplan und die notwendige Versorgung Moabits mit Frischluft. Nake widerspricht daher Stadtrat Carsten Spallek (CDU), der erklärt hatte, dass nach dem geltenden Bebauungsplan Baurecht für besagtes JVS-Nachbargrundstück bestehe.

Das Grundstück befindet sich im Eigentum der Gewobag. Deren Sprecherin Melanie Fischer betont, die Schaffung von Baurecht sei mit dem Bezirk eingehend diskutiert worden. „Die Zulässigkeit von Vorhaben zu beurteilen obliegt dem Bezirk als plangebender Behörde.“ Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft will dort Mietwohnungen errichten. Die Planungen sollen in diesem Januar beginnen.

Im Vorfeld wurden mit dem Bezirk Mitte erste mögliche Bebauungsvarianten diskutiert. „Jeglichen Überlegungen liegt der Erhalt der Jugendverkehrsschule zugrunde“, sagt die Gewobag-Sprecherin. Man werde den Anwohnern die Varianten rechtzeitig präsentieren.

Die Bezirksregion Moabit-West sei schon zu dicht bebaut und arm an Grün, meint der 75-jährige Nake und erinnert die Verantwortlichen im Bezirksamt an das eigene „Bezirksregionenprofil“. Darin wird betont, wie wichtig „der sensible Umgang mit den vorhandenen Grün- und Freiflächen und die langfristige Sicherung frei werdender Flächen als Grün- und Freiflächen“ sei. Weiter heißt es dort: „Wohnungsbaupotenziale werden entsprechend außerhalb der Bezirksregion gesehen.“

Bei der Gewobag meint man indes: „Berlin wächst und benötigt dringend weiteren Wohnraum.“ Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) begrüßt „ausdrücklich“ das Projekt an der Bremer Straße. Der ehemalige Stadtteil Tiergarten sei mit gerade einmal 1760 städtischen Wohnungen „dramatisch unterversorgt“.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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