Der "dritte Ort" nimmt Gestalt an
Erste Tranche für Mittelpunktbibliothek / Senat stellt Geld für 2025 ein

Die Bruno-Lösche-Bibliothek eröffnete 1964 als Hauptstelle der Stadtbibliothek Tiergarten. Inzwischen ist sie viel zu klein. Daher ist ein Neubau an der Turmstraße geplant. | Foto: Ulrike Kiefert
  • Die Bruno-Lösche-Bibliothek eröffnete 1964 als Hauptstelle der Stadtbibliothek Tiergarten. Inzwischen ist sie viel zu klein. Daher ist ein Neubau an der Turmstraße geplant.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Zum Jahresbeginn war noch kein Geld in Sicht. Nun kündigt das Land Berlin für die neue Mittelpunktbibliothek eine erste Tranche an – für 2025.

Die Mittelpunktbibliothek soll die viel zu kleine Bruno-Lösche-Bibliothek ersetzen. Geplant ist das neue Haus an der Turmstraße 22 schon lange. Zuletzt fehlte noch das nötige Kleingeld. Nun hat das Land Berlin in seiner Investitionsplanung für das Jahr 2025 eine erste Tranche für den Neubau bereitgestellt, wie das Bezirksamt informiert. Ob dann auch gleich die Bagger anrücken oder noch eine längere Planungs- und Ausschreibungsphase ansteht, wird nicht mitgeteilt. Das mag daran liegen, dass mit der Senatsfinanzverwaltung, der Senatsjustizverwaltung und dem Bezirksamt gleich drei Behörden für den Neubau verantwortlich sind.

„Die neue Bibliothek in Moabit
wird mehr sein als eine Bibliothek"

So oder so wird es noch mindestens vier Jahre dauern. Was die Senatsverwaltungen und das Bezirksamt nicht davon abhält, das Modellprojekt heute schon groß zu feiern. „Die neue Bibliothek in Moabit wird mehr sein als eine Bibliothek. Für jeden bietet sie die gleichen Chancen für Bildung, Begegnung und modernes Arbeiten“, sagt Kulturstadträtin Sabine Weißler (Grüne). Und Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) kommentiert: „Mit dem gemeinsamen Bau für Bezirk und Staatsanwaltschaft schaffen wir ausreichend Platz für die Strafverfolgung und reduzieren die Raumnot in der Justiz. Wir zeigen mit dem gemeinsamen Projekt, wie eine gute Zusammenarbeit zwischen Bezirken und Senat möglich ist.“

Das Grundstück zwischen Postgebäude und Staatsanwaltschaft an der Turmstraße gehört dem Land Berlin. Ins Erdgeschoss und ersten Stock soll, wie berichtet, eine moderne Mittelpunktbibliothek einziehen. Die oberen Räume sind als Büros für die Berliner Staatsanwaltschaft und die Justizverwaltung gedacht. Eine Machbarkeitsstudie liegt bereits vor.

Raum der Begegnung

Geplant ist das Projekt als „Dritter Ort“. Den Begriff prägte der amerikanische Soziologe Ray Oldenburg. Er beschreibt neben dem Zuhause als ersten und dem Arbeitsplatz als zweiten Ort einen dritten Ort: den Raum der Begegnung. Also Bildungseinrichtungen, Sport- oder Kulturstätten, Geschäfte, Co-Working-Spaces oder eben auch eine Bücherei mit Ausleihe, Arbeitsplätzen, Veranstaltungen, Workshops und Räumen fürs Experimentieren. Die barrierefreie Mittelpunktbibliothek soll daher auch einen eigenen Veranstaltungsraum, ein Lesecafé, einen Makerspace und Gruppenarbeitsräume beherbergen. Der „Krimi-Salon“ der Bruno-Lösche-Bibliothek zieht mit um.

Vor gut acht Jahren schon hatten die Bezirksverordneten den Neubau beschlossen. Das Bezirksamt erarbeitete zunächst eine „Raumbedarfsplanung“. Doch die Suche nach einem freien Gebäude oder einem entsprechend großem Grundstück blieb lange erfolglos. Auch die Finanzierung des auf rund 42 Millionen Euro geschätzten Neubaus war wackelig. Bezirk und Senat prüften zuletzt, ob der Neubau aus Rücklagen der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) vorfinanziert werden kann.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.679× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.021× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.644× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.552× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.