Baukosten dreimal so hoch wie kalkuliert
Golda-Meir-Steg verbindet jetzt Moabit mit Mitte

Der Gold-Meir-Steg ist nur für Radfahrer und Fußgänger. Orientalische Ornamente setzen Akzente.   | Foto: Visualisierung: ACME
  • Der Gold-Meir-Steg ist nur für Radfahrer und Fußgänger. Orientalische Ornamente setzen Akzente.
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Der Golda-Meir-Steg in der Europacity ist fertig gebaut. Er verbindet Moabit und Mitte über den Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal. Die Baukosten waren am Ende allerdings dreimal so hoch wie geplant.

Die neue Fuß- und Radwegbrücke in der Europacity ist nach knapp zwei Jahren fertig gebaut. Noch-Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) eröffnete kürzlich den Golda-Meir-Steg. Die nach der ersten israelischen Ministerpräsidentin benannte Brücke verbindet auf Höhe der Kieler Straße die einst von der Mauer getrennten Ortsteile Moabit und Mitte über den Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal. Über die knapp 77 Meter lange und vier Meter breite Verbindung kommen Fußgänger und Radfahrer nun deutlich schneller in die Europacity und nach Mitte. "Die Brücke sieht großartig aus", so Günther, "ist architektonisch aufwendig konstruiert und wertet die neuen Quartiere der Europacity auf."

Die Baukosten lagen bei rund 9,5 Millionen Euro und waren am Ende gut dreimal höher als kalkuliert. Laut Senatsverkehrsverwaltung war die Brücke wegen der anspruchsvollen Bauweise so teuer. So mussten die an orientalische Ornamentik erinnernden Stahlbleche an den Brückenseiten hochpräzise per Lasertechnik hergestellt werden. Sie haben ebenso wie der beleuchtete Handlauf und die Pfosten eine statische Funktion. Komplizierter als gedacht war zudem die uferseitige Gründung der pfeilerlosen Brücke aufgrund des schwierigen Baugrunds.

Die Arbeiten für die neue Brücke haben Ende 2019 begonnen. Das Areal wurde umzäunt, die Brücke gesperrt und das Baufeld nach Bomben und Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg abgesucht. Ab Februar 2020 folgten die Spundwand- und Pfahlarbeiten für die Baugruben und die Gründung der Bauwerke. Einen Monat später wurden die Gründungspfähle hergestellt, und im Juni die ersten Freitreppensegmente und das Brückenwiderlager aufgebaut. Parallel dazu begann im Stahlwerk in Deggendorf der Bau des Stahlüberbaus. Nachdem alle Bestandteile zusammengeschweißt, mehrfach geschliffen, poliert, beschichtet und verpackt waren, ging Anfang Oktober die Reise per Schiff von Bayern nach Berlin los. Per Raupenkran wurde der neue Überbau schließlich wie berichtet am 22. Oktober in 50 Meter Höhe aus dem Schiff gehoben und in die passende Lage gedreht.

Auf der östlichen Seite geht die neue Brücke nahtlos in die dortige Promenade mit Stadtplatz über.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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