Stress in Calvinstraße
Lärm,Schutt, Arbeiter ohne Masken
Der Vermieter des Wohnhauses Calvinstraße 21 „stresst wieder extrem“, lautet eine Meldung in einer Rundmail aus dem kleinen Nachbarschaftstreff „B-Laden“ des Vereins „für eine Billige Prachtstraße – Lehrter Straße“.
Der für seine rüden Gentrifizierungsmethoden bundesweit bekanntgewordene Eigentümer aus dem Württembergischen hat nach Jahren wieder Baumaßnahmen aufgenommen. Leerstehende Wohnungen werden entkernt. Im „B-Laden“ vermutet man einen Zusammenhang mit dem bezirklichen Erlass einer sozialen Erhaltungsverordnung für das Gebiet, in dem die Calvinstraße liegt. Leerstand ist untersagt.
Die Bauarbeiten erfolgen in einer unterträglichen Lautstärke. Der Schutt wird von acht Bauarbeitern über das Treppenhaus abtransportiert. Keiner der Arbeiter trägt eine Maske – und das in Zeiten von Corona. Die im Haus verbliebenen Mietparteien sind Alte und chronisch Kranke.
Fünf Jahre nach einem ersten Gerichtsurteil, das besagt, die Mieter müssten eine Modernisierung nicht dulden, habe der Eigentümer der Calvinstraße 21 Ende Dezember 2018 eine neue Modernisierungsankündigung verschickt, die sich aber nur wenig von der vorhergehenden unterscheide, schreibt der „B-Laden“. Laufende Prozesse dazu vor dem Landgericht sind aufgrund der Pandemie abgesagt worden. „Möglicherweise wird es ein schriftliches Verfahren“, so die Autoren aus dem Moabiter Nachbarschaftstreff.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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