Tramausbau verzögert sich
M10 rollt frühestens im Spätsommer bis zur Turmstraße

Auf der gesperrten Turmstraße werden die Tramgleise für die M10 verlegt. | Foto:  Ulrike Kiefert
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Im Frühsommer sollte die Tram M10 wieder durch Moabit rollen. Doch das Bauprojekt verzögert sich. Straßen, Gehwege und Ampeln sind noch nicht fertig.

Erster Spatenstich war im August 2021. Seitdem baut die BVG die Straßenbahnlinie M10 vom Hauptbahnhof zur Turmstraße aus. Die Bauarbeiten sind inzwischen weit fortgeschritten. Pünktlich fertig wird die 2,2 Kilometer lange neue Trasse trotzdem nicht. „Zusätzliche Bauphasen“ bremsen die Jungfernfahrt der Partytram durch Moabit aus. Laut BVG wird die Eröffnung „erst nach dem 30. Juni 2023, aber im dritten Quartal 2023 angestrebt“. Das teilten die Verkehrsbetriebe dem Abgeordneten Kristian Ronneburg (Linke) Ende Mai auf Anfrage mit.

Demnach sind die Straßen und Gehwege noch nicht fertig, auch die Ampeln verzögern sich. „Der Abschluss des Straßen- und Gehwegebaus ist vom weiteren Fortschritt der Arbeiten an den Lichtsignalanlagen und der öffentlichen Beleuchtung abhängig“, schreibt die BVG. Zuständig sind hierfür das Landesunternehmen „infra Signal“ und die „Stromnetz Berlin Licht“ als Generalübernehmer. Außerdem gab es Probleme beim unterirdischen Leitungsbau, was die Bauzeit verlängert habe. Beendet sind inzwischen die Gleisbauarbeiten auf der Strecke. Im Mai wurden der Rollrasen für die „grünen Gleisen“ verlegt und die fünf neuen barrierefreien Haltestellen ausgestattet. Auch die Bahnstromleitungen und das neue Gleichrichterwerk für die Tramstrecke sind bereits installiert. Außerdem entsteht jenseits des fünf Meter breiten Tram-Bahnsteigs an der Turmstraße Berlins größte Straßenbahnweiche, die 77,6 Tonnen schwer ist.

Der Ausbau der Tram bis zur Turmstraße kostet etwa 33 Millionen Euro. Geht sie im dritten Quartal dieses Jahres in Betrieb, also spätestens Ende September, bekommen die Moabiter nach 50 Jahren wieder eine Straßenbahn . Der geplante Ausbau stieß jedoch auch auf Kritik. So monierte die Stadtteilvertretung Turmstraße die aus ihrer Sicht unnötigen Baumfällungen entlang der Strecke und den ersatzlosen Wegfall des Mittelstreifens in der Turmstraße. Zudem zerschneide die Tram die Geschäftsstraße, Fußgänger und die Außengastronomie hätten weniger Platz, so der Vorwurf.

Die Verlängerung der M10 durch Moabit ist aber nur ein erster Schritt. Wie berichtet, soll die Tram bis zum Bahnhof Jungfernheide und später weiter bis zur Urban Tech Republic auf dem Areal des früheren Flughafens Tegel verlängert werden. Die Strecke zur Jungfernheide ist aktuell in der Entwurfsplanung. „Der Antrag zur Planfeststellung soll im Jahr 2024 eingereicht werden“, so die BVG. Wann die Strecke in Betrieb gehen kann, hänge von der „zeitlichen Ausdehnung“ des Verfahrens ab. Ziel von BVG und Senatsverkehrsverwaltung ist das Jahr 2028. Auch in die andere Richtung soll die Tram-Linie bis 2030 ausgebaut werden und zwar von der Warschauer Straße, wo die M10 bisher endet, bis zum Hermannplatz. Dafür läuft aber noch die Vorplanungsphase. Größter Kritikpunkt: Die Trasse soll in Kreuzberg mitten durch den Görlitzer Park führen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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