Spreebogenpark statt Kanzlerschleife
Nach 25 Jahren ist die Gestaltung des Areals zwischen Kanzleramt und Paul-Löbe-Haus abgeschlossen

Park statt Straße: Die auch Kanzlerschleife genannte Umgehungsstraße hinter der Schweizer Botschaft ist verschwunden.   | Foto: Dirk Jericho
10Bilder
  • Park statt Straße: Die auch Kanzlerschleife genannte Umgehungsstraße hinter der Schweizer Botschaft ist verschwunden.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

18 Jahre nach Eröffnung des Spreebogenparks zwischen der Schweizer Botschaft und der Spree ist der nun in seiner einst geplanten Form vollendet. Die auch Kanzlerschleife genannte Umgehungsstraße ist weg und das Areal jetzt eine Grünfläche.

Zwei Jahrzehnte konnten Autos über die sogenannte Ostumfahrung der Schweizer Botschaft zwischen Moltkebrücke und Paul-Löbe-Allee das Regierungsviertel in Nord-Süd-Richtung queren. Das geht jetzt nicht mehr. Denn das auch Kanzlerschleife genannte Straßenprovisorium ist jetzt eine geschniegelte Grünfläche. Bezirksgärtner und BSR kümmern sich um den neu gestalteten letzten Abschnitt im Spreebogenpark. Für Fußgänger und Radfahrer ist der Bereich zwischen Kanzleramt und Hauptbahnhof offen.

Mit der Fertigstellung des kompletten Spreebogenparks ist der Gesamtentwurf des Schweizer Büros Weber und Sauer jetzt fertiggestellt. Die Landschaftsarchitekten hatten vor über zwei Jahrzehnten den Wettbewerb im Regierungsviertel gewonnen. Die nun verschwundene Umgehungsstraße wurde seinerzeit gebaut, um bis zur Eröffnung des Tiergartentunnels (Bauzeit von 1995 bis 2006) den Verkehr durch das Regierungsviertel zu führen. Bundeskanzleramt und Land Berlin hatten sich darauf geeinigt, die Ostumfahrung um die Schweizer Botschaft zu führen, damit der Verkehr nicht direkt vor dem Bundeskanzleramt vorbeirollt. Doch obwohl der Autotunnel unter dem Regierungsviertel längst fertig ist, rollte der Verkehr noch immer auf der temporären Umgehungsstraße.

Park statt Straße. Die auch Kanzlerschleife genannte Umgehungsstraße hinter der Schweizer Botschaft ist verschwunden.   | Foto: Dirk Jericho
  • Park statt Straße. Die auch Kanzlerschleife genannte Umgehungsstraße hinter der Schweizer Botschaft ist verschwunden.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Mit Vollendung des Parks wurde auch die Straße zwischen Kanzleramt und Paul-Löbe-Haus erneuert. Auf Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Mitte trägt die 160 Meter lange Straße durch das Forum, wie die Freiflächen mit Wasserfontänen heißen, jetzt den Namen Annemarie-Renger-Straße. Die 2008 verstorbene Politikerin war die erste Frau, die 1972 Präsidentin des Deutschen Bundestages wurde. „Es war längst überfällig, dass eine große Demokratin wie Annemarie Renger ihren Platz auf der Landkarte des Regierungsviertels zwischen Konrad Adenauer, Willy Brandt und Paul Löbe einnimmt“, sagte Bausenator Sebastian Scheel (Linke) bei der Übergabe der letzten Baumaßnahme im inneren Spreebogen. Die Ergänzung der Freianlagen des Forums zwischen Bundeskanzleramt und Paul-Löbe-Haus und die neu gebaute Annemarie-Renger-Straße bilden den Abschluss der in über 25 Jahren im Rahmen der gemeinsam von Bund und Land finanzierten Entwicklungsmaßnahme „Hauptstadt Berlin – Parlaments- und Regierungsviertel“ im inneren Spreebogen errichteten Frei- und Verkehrsanlagen.

Die Straße zwischen den Wasserfontänen im Forum am Kanzleramt trägt jetzt den Namen der ersten weiblichen Bundestagspräsidentin Annemarie Renger.  | Foto: Dirk Jericho
  • Die Straße zwischen den Wasserfontänen im Forum am Kanzleramt trägt jetzt den Namen der ersten weiblichen Bundestagspräsidentin Annemarie Renger.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Die Annemarie-Renger-Straße ist schmaler und hat jetzt ordentliche Radwege, breite Gehwege mit Sitzblöcken aus Granit und schicke Lichtsäulen. Im Forum beidseitig der Straße sprudeln insgesamt 21 Wasserwände. Bisher waren 15 Fontänenbrunnen beliebtes Fotomotiv vor dem Kanzleramt. Die Wasserspiele zwischen Natursteinplatten und Rasenflächen gibt es seit 2003. Die illuminierten Wasserwände des Forumbrunnens plätschern noch bis Ende Oktober.

Normalerweise ist es nicht mehr möglich, durch das Regierungsviertel in Nord-Süd-Richtung zu fahren. An der Moltkebrücke zeigen Schilder, dass die Zufahrt über Willy-Brandt-Straße nur für Bundestag, Bundeskanzleramt und Schweizer Botschaft erlaubt ist. Radfahrer dürfen die Otto-von-Bismarck-Allee vor der Botschaft benutzen. Insgesamt haben die jetzt vollendeten Baumaßnahmen mit 474 Einzelprojekten knapp 580 Millionen Euro gekostet. 64 Prozent davon hat der Bund finanziert, den Rest das Land.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 381× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 680× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 655× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.065× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.