„Wir drücken uns die Daumen“
Neubau für Bruno-Lösche-Bibliothek verzögert sich

Es knirscht an allen Ecken. Stefan Rogge und Babette Mroseck hoffen auf einen schnellen Neubau. | Foto:  Ulrike Kiefert
2Bilder
  • Es knirscht an allen Ecken. Stefan Rogge und Babette Mroseck hoffen auf einen schnellen Neubau.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Die Probleme der Bruno-Lösche-Bibliothek sind bekannt: viel zu klein und in die Jahre gekommen. Ein Neubau soll sie ersetzen. Doch das Projekt ist für Jahre auf Eis gelegt.

Die neue Mittelpunktbibliothek soll die viel zu kleine Bruno-Lösche-Bibliothek an der Perleberger Straße 33 ersetzen. Geplant ist das neue Haus an der Turmstraße 22 schon lange. Vor zwei Jahren hatte das Land Berlin wie berichtet die erste Tranche für das Jahr 2025 angekündigt. Doch daraus wird nichts. Der Senat hat den Neubau, der über 40 Millionen Euro kostet und auch Büros für die Justizverwaltung vorsieht, in seiner Investitionsplanung nach hinten verschoben. Die Nachricht kam schon im vergangenen September. Die erste Baurate soll demnach erst 2028 fließen.

Aufgegeben haben der Bezirk, der in der Vorplanung steckt, und die Bibliothek das Projekt deshalb aber nicht. „Die Senatsjustizverwaltung braucht das Grundstück“, sagt Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD). Außerdem sei die neue Mittelpunktbibliothek Teil des Masterplans für das ehemalige Krankenhaus Moabit. Dessen Gelände an der Turmstraße 21 soll zu einem klimaresilienten und CO₂-neutralen Gesundheits- und Sozialzentrum werden. Das Bezirksamt und die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) sitzen gerade am Planverfahren. „Der Neubau wird kommen, das Projekt ist gesetzt“, so Gothe weiter. „Wir drücken uns die Daumen, dass es schnell in die Realisierungsphase geht.“

Die Bibliothek an der Perleberger Straße.  | Foto: Ulrike Kiefert
  • Die Bibliothek an der Perleberger Straße.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Der Stadtrat war kürzlich beim Kiezspaziergang durch den Stephankiez auf Stippvisite in der Bruno-Lösche-Bibliothek. Dort erläuterten Bibliotheksleiterin Babette Mroseck und Stefan Rogge, Fachbereichsleiter Bibliotheken im Bezirksamt, nochmal kurz die Neubaupläne. Ins Erdgeschoss und in den ersten Stock soll die moderne Mittelpunktbibliothek einziehen. Mit Lesecafé und Kinderbibliothek, eigenem Veranstaltungsraum, Gruppenarbeitsräumen und einem Makerspace im Keller. Auch der Krimi-Salon der Bruno-Lösche-Bibliothek zieht mit um. Die oberen Räume sind als Büros für die Berliner Staatsanwaltschaft und die Justizverwaltung gedacht. Eine Machbarkeitsstudie liegt bereits vor. Der Entwurf stammt von Klatt und Vogler Architekten. Als Open Library will sich die neue Bibliothek zudem ihrem Publikum auch außerhalb der Öffnungszeiten öffnen – abends oder sonntags. „Wir wollen und müssen uns vergrößern“, so Stefan Rogge. Eröffnet 1964 und seitdem kaum saniert, seien auch die Toiletten nicht barrierefrei. Neues Personal kann die Bücherei nicht einstellen, weil es an Büros mangelt. Babette Mrosick bestätigte die Not. „Es knirscht hier an allen Ecken, wir brauchen unbedingt mehr Platz.“ Auch für PC-Arbeitsplätze, eigene Veranstaltungen und die Leseförderung. „Die Nutzer stören sich hier gegenseitig.“ Pro Jahr zählt die Bibliothek rund 37.000 Besucher.

Grundstück und Gebäude an der Perleberger Straße gehören heute einem privatem Investor. Die Bibliothek muss nur die Betriebskosten, aber keine Miete bezahlen. Was aus dem Haus wird, wenn die Bücherei rauszieht, ist noch unklar. Möglicherweise sei eine öffentliche Nutzung, beispielsweise als Kita, weiterhin möglich, sofern der Eigentümer zustimme, sagte Rogge. Doch der plane wohl den Abriss und den Neubau von Wohnungen. Das Grundstück zwischen altem Postgebäude und Staatsanwaltschaft an der Turmstraße 22 wiederum ist Eigentum des Land Berlin. Seit 2018 gibt es den Plan, dort gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft einen Hybrid zu bauen, also in gemischter Bauträgerschaft von Senat und Bezirk.

Es knirscht an allen Ecken. Stefan Rogge und Babette Mroseck hoffen auf einen schnellen Neubau. | Foto:  Ulrike Kiefert
Die Bibliothek an der Perleberger Straße.  | Foto: Ulrike Kiefert
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 550× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 835× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 813× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.191× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.