Bauarbeiten beginnen im Juli
Neue Uferwand für das Wikingerufer

Blick auf die alte Uferwand, die Sandaufschüttung und die provisorische Stahlspundwand. | Foto: KEN
  • Blick auf die alte Uferwand, die Sandaufschüttung und die provisorische Stahlspundwand.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Am Wikingerufer geht es nun bald mit den Bauarbeiten für die neue Uferwand los. Nach einer europaweiten Ausschreibung wird die Arbeitsgemeinschaft Neubau Uferbefestigung Wikingerufer, bestehend aus der Züblin Spezialtiefbau GmbH und der Otto Mette Wasserbau GmbH, im Juli mit den Bauarbeiten beginnen.

Zunächst wird die rund 370 Meter lange Baustelle zwischen Gotzkowsky-Brücke und Wullenweberstraße eingerichtet und benötigter Sand angeliefert. Am südlichen Ende der Baustelle müssen aus bautechnischen Gründen noch fünf Bäume fallen. „Sie werden ersetzt“, versichert Jörgen Rutke von der Abteilung Wasserbau in der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.

Vor dem eigentlichen Baubeginn sind Voruntersuchungen ausgeführt und Sicherungsmaßnahmen ergriffen worden. Denn die 1911 errichtete Uferwand genügt den heutigen Sicherheitsanforderungen nicht mehr. Sie war einsturzgefährdet. Deshalb muss sie ersetzt werden.

Solide Basis geschaffen

Als Sicherungsmaßnahmen wurden zwischen Februar 2017 und Juni 2018 die erste Baumreihe am Ufer gefällt und wasserseitig eine Stahlspundwand eingebaut, der Zwischenraum mit Sand aufgeschüttet. Nun sei eine „solide Basis“ für den Neubau der Uferwand vorhanden“, sagt Rutkes Fachkollege in der Senatsverwaltung, Daniel Schimanowski.

In einer Bürgerinformationsveranstaltung am 6. Juni in der Erlöserkirche am Wikingerufer erläuterten die Vertreter der zuständigen Senatsverwaltung die weiteren Bauschritte. So wird zunächst noch mehr Sand aufgeschüttet. Auf der Landseite wird das Ufer mit Stahlträgern und Holzbohlen verstärkt, danach der Sand abgetragen und die alte Uferwand abgerissen. Eine Betonpfahlwand wird zirka 15 Meter tief eingebaut. Der Beton wird vom Wikingerufer aus eingebracht.

Die verbliebene zweite Baumreihe wird dank einer sogenannten Wurzelvorwand nur wenig in Mitleidenschaft gezogen. Gewiss seien die Bäume gestresst, so Jörgen Rutke, sie würden aber ständig gewässert.

Nach weiteren Schritten wird das Ganze nach denkmalschützerischen Vorgaben optisch ansprechend verkleidet. Danach werden der verbliebene Sand und die behelfsmäßige Stahlspundwand entfernt. Es gibt gewisse Verbesserungen gegenüber der alten Uferwand. So bietet die neue alle dreißig Meter eine Ausstiegsmöglichkeit und an ihrem Südende entsteht eine (Aussichts-)Plattform.

80 neue Bäume

Das Bezirksamt Mitte übernimmt anschließend die Wiederherstellung der Promenade. 80 Bäume sollen gepflanzt werden. Über ihre Art und Größe entscheidet der Bezirk. Es werden wohl kleine Bäume sein. Sie wachsen nicht höher als fünf Meter und haben einen Stammdurchmesser von 25 Zentimetern. „Solche kleinen Bäume haben die größte Chance anzuwachsen“, erklärt Rutke

Laut Vertrag mit den Bauunternehmen soll die neue Uferwand im Mai 2021 fertig sein. Die Senatsverwaltung rechnet aus Erfahrung aber mit einer Verzögerung von rund zwei Monaten. Für Ende 2021 ist die Wiedereröffnung der Uferpromenade geplant.

Die Senatsverwaltung hat vor Baubeginn Fassaden, Keller und Wohnungen in der Nachbarschaft der Baustelle auf Risse, Abplatzungen und ähnliche Schäden untersucht und fotografisch dokumentiert. So können nach einer weiteren Bilddokumentierung nach Abschluss der Arbeiten entstandene Schäden festgestellt werden.

Gearbeitet werde mit dem für Baustellen üblichen Lärmpegel, versichert Jörgen Rutke, und zwar ausschließlich montags bis sonnabends von zirka 7 Uhr bis abends 18 Uhr, in Ausnahmefällen 20 Uhr. Die Senatsverwaltung plant für Mitte 2020 einen Baustellentag für Anwohner. Ansprechpartnerin vor Ort ist Genia Schwanke. Die Bauleiterin ist unter der Telefonnummer 901 39 39 26 oder genia.schwanke@senuvk.berlin.de zu erreichen.

Weitere Informationen zum Bauvorhaben gibt es online unter www.berlin.de/wasserbau.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 266× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 969× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.025× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.