Filetgrundstück am Wasser
Richtfest für Quartier am Humboldthafen mit öffentlicher Uferpromenade

Hadi Teherani, Ludger Inholte, Regula Lüscher, Michael Leinwand und Rainer Sticken (v.l.n.r.) bei der Grundsteinlegung. | Foto: Christian Kruppa
4Bilder
  • Hadi Teherani, Ludger Inholte, Regula Lüscher, Michael Leinwand und Rainer Sticken (v.l.n.r.) bei der Grundsteinlegung.
  • Foto: Christian Kruppa
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Vom Todesstreifen zur Eventlocation und jetzt zum exklusiven Hafenviertel: Für zwei Wohn- und Geschäftshäuser direkt am Humboldthafen wurde Richtfest gefeiert.

Besser kann man kaum wohnen. Direkt vor dem Fenster liegt der Humboldthafen, auf dem Touridampfer tuckern; geradeaus der Reichstag und das Kanzleramt, rechts am Hafenbecken steht der Hauptbahnhof. Ein exklusives Stück Land, auf dem Wohnungen und Geschäfte und eine öffentliche Uferpromenade entstehen. Die zwei Häuser sollen Mitte 2019 fertig sein. Nach Plänen des Hamburger Architekten Hadi Teherani entstehen am Hafen 188 Mietwohnungen, Geschäfte und Hafenrestaurants am Ufer sowie Büros und weitere Läden an der lauten Invalidenstraße. Teherani hatte vor fünf Jahren für seine Gebäude einen Architektenwettbewerb der Senatsbauverwaltung gewonnen.

Die Wohnungen sollen zwischen 58 und 150 Quadratmeter groß sein. Wie teuer sie werden, ist noch nicht bekannt. „Die Mietpreise sind noch nicht festgelegt“, so Martin Hoffmann. Die über 9000 Quadratmeter Büroflächen sind an acht Mieter bereits vergeben. Unter den Arkadengängen im Hafenquartier wird es sechs Restaurants, Cafés und Bistros geben. In die Geschäfte ziehen zum Beispiel die Drogerie Rossmann und der Supermarkt Edeka. Außerdem werden 170 Tiefgaragenstellplätze gebaut. Senatsbaudirektorin Regula Lüscher nannte das zukünftige Viertel am Hauptbahnhof und die nördliche Europacity einen „herausragenden place-to-be in der Stadt.“ Die Immobilien werden von der LIP Ludger Inholte Projektentwicklung errichtet. Beide Häuser hat die Zurich Gruppe Deutschland als Kapitalanlage gekauft.

Dass hier am östlichen Ufer des Humboldthafens einmal die Mauer verlief, ist heute kaum vorstellbar. Am Alexanderufer erinnert eine Gedenkstele an das erste Maueropfer. Günter Litfin wurde am 24. August 1961 von Grenzern bei der Flucht an der Humboldthafenbrücke erschossen, als er schon das westliche Ufer erreicht hatte.

Bereits 1994 wurde ein städtebaulicher Wettbewerb zum Umfeld des Hauptbahnhofs entschieden, der eine Bebauung des Humboldthafens mit Wohnungen, Hotels, Büros, Läden und Galerien vorsah. Die Gebäude sollten großzügige Arkaden zum Wasser haben, so die Forderung. Vergleichbare Standorte am Wasser sind die Alsterarkaden und die Umbauung der Innen-Alster in Hamburg oder die wiederbelebten historischen Albert-Docks in Liverpool. Auf der Ostseite des Humboldthafens wurde bereits 2015 zwischen Bahntrasse und Hugo-Preuß-Brücke das Büro- und Geschäftshaus HumboldtHafenEins mit Restaurant an der öffentlichen Uferpromenade eröffnet.

Die Bezirksverordneten von Mitte hatten vor acht Jahren beschlossen, statt Häusern eine „ökologisch wertvolle Grünanlage“ auf dem Filetgrundstück zu schaffen. Der damalige Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hatte das Areal auch als Standort für Berlins Kunsthalle ins Gespräch gebracht. Senatsbaudirektorin Regula Lüscher hatte seinerzeit klargestellt, dass die Stadtbrache an der Invalidenstraße viel zu wertvoll sei und Berlin angesichts der Haushaltslage nicht auf die Einnahmen aus den Grundstücksverkäufen verzichten könne. Sie verwies damals darauf, dass es genügend „hochwertige Grün- und Erholungsflächen im unmittelbaren Umfeld“ gebe.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.810× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.475× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 2.105× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.464× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.365× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.