Rundgang durch Moabit mit der Wohnungsbaustudie
Moabit. Wie ändern sich die Zeiten: Standen in Berlin bis vor zehn Jahren 120 000 Wohnungen leer, so müssen heute neue Wohnungen her. Nur wo? Ein Rundgang durch Moabit Nord.
Das Bezirksamt hat eine "Wohnungsbaupotenzialstudie" erstellt und prüft noch, ob auch Nachkriegswohnsiedlungen „nachverdichtet“ werden können. Bei der Kieztour auf Einladung der SPD Moabit-Nord mit dem früheren Stadtrat für Stadtentwicklung, Ephraim Gothe, wurde eine Reihe von Grundstücken in Augenschein genommen, die für eine Bebauung in Frage kommen.
Erste Station: ein Eckgrundstück an der Strom- und Birkenstraße. Hier wäre ein Vorderhaus denkbar. Eine baurechtlich bebaubare Fläche für ein Vorderhaus gibt es auch in der Wilhelmshavener Straße 54. Aber bei den Anwohnern stieße der Plan wohl auf wenig Verständnis.
Während die Bugenhagenstraße 13-15 ein typischer „Lückenfüller“ ist, taucht ein ähnliches Grundstück in der Wiclefstraße in der Studie gar nicht auf. Hier seien 40 neue Wohnungen denkbar, so der Bezirksverordnete aus Moabit-Nord, Thorsten Lüthke.
Der Rundgang führt an konfliktträchtige Orte, in die Bremer Straße 10 mit der Jugendverkehrsschule (JVS) Moabit. Das Grundstück befindet sich im Besitz des Landes. 200 neue Wohnungen könnten hier entstehen. Kiezakteure sind dagegen. Sie argumentieren mit Mangel an innerstädtischem Grün. "Der typische Fall eines Nutzungskonflikts“, sagt Jugendstadträtin Sabine Smentek. Überall gebe es auf bebaubaren Grundstücken "irgendeine Nutzung".
Oder der sogenannte Unionspark: Die benachbarte Mietergenossenschaft hat vorgeschlagen, einen Teil der Grünanlage zu bebauen. Hürde ist hier die Umwidmung eines öffentlichen Parks. Zudem müssten die Bürger in die Entscheidung einbezogen werden.
Dann gibt es Grundstücke wie die Turmstraße 39 mit einer Dönerbude und einem Fischladen drauf. Der Eigentümer ist nicht näher bekannt. An der Ecke Turm- und Beusselstraße wird auf absehbare Zeit nichts geschehen. Das Grundstück ist für die Verlängerung der U-Bahnlinie U5 bis 2050 vorgesehen. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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