Historisches Wahrzeichen in der Wasserstadt
Sanierung und Umbau des Kornversuchsspeichers abgeschlossen
Die Wasserstadt Mitte am Nordende der Europacity hat ein neues, altes Wahrzeichen: den historischen Kornversuchsspeicher. Der Umbau und die Sanierung des Industriedenkmals am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal aus dem Jahr 1897 konnten jetzt abgeschlossen werden.
Das ehemalige sechsgeschossige Lagerhaus an der Heidestraße hat das Unternehmen Taurecon Real Estate Consulting nach einem Konzept der AFF Architekten in ein Gebäude mit sieben Stockwerken umgestaltet. Jetzt gibt es rund 2300 Quadratmeter Nutzfläche. Das Erdgeschoss wurde als Ausstellungs-, Event- und Gastronomie-Location mit großer Terrasse entwickelt. In den oberen Etagen sind offene Büroflächen entstanden, die sich für Co-Working oder Start-ups eignen. Im nördlichen Bauteil sind großformatige Fenster eingesetzt worden, vorgehängte Balkons bieten einen Blick in Richtung Nordhafen. „Der Kornversuchsspeicher ist das einzige historische Gebäude in der Europacity, das den Krieg überstanden hat und mit seiner imposanten Präsenz direkt am Kanal zweifellos ein echtes Wahrzeichen“, sagte Thoma Bergander, Gründer und Geschäftsführer von Taurecon.
Durch jahrelangen Leerstand war die Substanz des Speichers stark geschädigt, entsprechend aufwändig war die Ertüchtigung. Der Stahlbeton der Stützen und Decken musste saniert werden, neue Stahlgalerien entstanden, um nutzbare Geschosshöhen zu schaffen. Die Klinkerfassaden wurden ergänzt, für die neuen Fenster herausgenommene Steine wiederverwendet. Das Konzept der ausführenden Architekten beinhaltete, die historischen Elemente des Baus zu erhalten und sie in moderner Qualität zu ergänzen.
Der 1897 bis 1898 von der Baufirma Hermann Streubel errichtete Kornversuchsspeicher verfügte über fünf Schüttböden und vier Silos mit einem Gesamtfassungsvermögen von 1130 Tonnen Getreide. Bedingt durch das rasante Wachstum Berlins Ende des 19. Jahrhunderts galt es, neue Lagerungsmethoden zu erforschen, um die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Im Jahr 1915 erfolgten der Umbau und die Erweiterung des Speichergebäudes.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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